Drei Tage voller Leben

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langeweile Avatar

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Inhaltlich geht es um drei Tage im August 1936. Im Mittelpunkt stehen die Chocolaterie Sawade und die Strasse „Unter den Linden “ in Berlin ,damals eine der besten Adressen der Stadt. die Stadt ist quasi im Freudentaumel, die Olympischen Spiele finden statt und der Führer will vor der restlichen Welt ein gutes Bild abgeben.

Elfie ,die gute Seele der Chocolaterie ,hängt mit Leib und Seele an ihrem Arbeitsplatz,der ihr Halt in schwierigen Zeiten gibt.Sie und ihre Nachbarn halten zusammen und versuchen ein Stück Menschlichkeit zu bewahren.

Obwohl sich die Geschichte nur auf drei aufeinanderfolgende Tage bezieht, ist es der Autorin hervorragend gelungen, diesen kurzen Zeitabschnitt mit ganz viel Leben und Ereignissen, sowie klugen Gedanken zu füllen.Nach und nach wird man mit den einzelnen Protagonisten/Protagonistinnen vertraut gemacht, die scheinbar erst zusammenhanglos sind, sich dann jedoch annähern und verbinden. Eine besondere Rolle nehmen die Erzählungen von Madame Conti ein,mit der sich Elfie angefreundet hat und die über ein wahres Füllhorn an erlebten Geschichten verfügt ,welche sie stückchenweise ausbreitet.Am Ende bleibt einiges offen und der Fantasie der Leser*innen überlassen.Allerdings hat jeder der beteiligten Personen ,auf die eine oder andere Weise,eine Veränderung in seinem Leben erfahren.

Was mir besonders gut gefiel(Ähnliches habe ich noch in keinem anderen Buch gelesen) waren Einschübe aus der Sicht der Linden,welche der Straße ihren Namen gaben. Sie haben so viel gesehen,dass mit ihren Erlebnissen wahrscheinlich mehr als ein Buch gefüllt würde.

Ich lege das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Seite, es wird mich gedanklich noch etwas begleiten.Natürlich gibt es eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.