Sehr ruhig

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raschke64 Avatar

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August 1936. In Berlin findet gerade die Olympiade statt und die Stadt wird noch einmal bunt und international. Trotzdem ist die Düsternis im Hintergrund die die Macht der Nazis zu spüren. Die ehemalige Prachtstraße Unter den Linden ist ein wenig heruntergekommen. Der Ku‘Damm läuft ihr den Rang ab. Trotzdem gibt es noch viele Geschäfte. So der Buchladen des Juden Franz Marcus oder die berühmte Chocolaterie Sawade, in der Elfie Geschäftsführerin ist. Da gibt es den Leierkastenmann und die Menschen im Hotel Adlon.

Das Buch erzählt sehr ruhig die Geschichte vor allem von Elfie. Als Laie konnte ich nicht erkennen, ob sie manisch–depressiv, leicht autistisch oder nur mit einem Kindheitstrauma behaftet ist. Auf jeden Fall ist sie sehr speziell. Erzählt wird aber auch die Geschichte des berühmten Ladens Sawade, den es bis heute noch gibt. Und die Geschichten einiger Leute, die mit Elfie verbunden sind. Das alles ist komprimiert auf die drei Tage im August. Es gelingt der Autorin, die ganzen Lebensläufe darin unterzubringen. Nicht gefallen haben mir die zum Glück wenigen eingeschobenen Kapitel, in denen die Linden selbst sprechen. Sie erzählen von der Vergangenheit, aber auch der Zukunft der Straße und das fand ich zum einnen komisch, zum anderen auch irgendwie befremdlich. Es hätte diese Kapitel nicht gebraucht.