Zuckersüß und bitterfein

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marcialoup Avatar

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Elfie, Ende 30 und Prokuristin der Pralinenmanufaktur Sawade, kämpft in sich noch hin und wieder mit den Dämonen ihrer Kindheit, den tiefsitzenden Ängsten, beigebracht durch ihre Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist.
Nur in ihrem Pralinenladen werden die Dämonen vom Duft feinster Schokolade vertrieben. Die kleinen Kunst"stücke" sind Trost und Schmeichel für Gaumen und Seele.
Und dann ist da noch Franz Marcus, der in einem ganz anderen Metier auf ähnliche Art und Weise die ersten Momente in seinem Laden erspürt und genießt – in seiner Buchhandlung. Zwischen Büchern und Buchseiten in Geschichten zu versinken hilft, die aktuellen Gegebenheiten im Außen verblassen zu lassen. Damals wie heute...
Die Geschichte von Elfie ist überschattet von den Vorläufern des zweiten Weltkriegs. Die Kapitel erzählen die Geschichten der Pralinenmanufaktur Sawade, der Buchhandlung um Franz Marcus, des Museums von Erwin Pazunke und das Leben der alten Dame Madame Conte, deren Erzählungen Elfie gebannt lauscht und einer zuckersüßen Liebesgeschichte auf die Spur kommt. Außerdem schwebt noch ein Geheimnis einer speziellen Pralinenrezeptur über den Linden, die Elfie wiederbeleben möchte.
Und zwischendurch immer wieder ein Kapitel, das wie ein leiser Windhauch durch die Prachtallee „Unter den Linden“ hindurch weht, die Bäume, die ihre Geschichten in den Wind flüstern über raschelndes Blätterwerk, konstant, beobachtend, Veränderungen erspürend, beschützend, Schatten und Trost spendend.
Das Buch, mit schönem Cover von Kakaobohnen und dunkelrosa verzierten Randseiten, verführt mit seinen sinnlichen Beschreibungen der Pralinen und Schokoladen dazu, am liebsten sofort selbst zu probieren und es kann gut sein, dass die Pralinenmanufaktur Sawade dadurch ein paar Bestellungen mehr verzeichnen darf…
Meine Empfehlung!