Kinderspiele und weiße Schokolade

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anneteekanne Avatar

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Hannahs Akkus sind leer. Überarbeitet und gestresst, flieht sie drei Tage in eine einsame, verschneite Hütte am See.
Hyggelig, wie es in Dänemark heißt. Dort lässt sie die Seele baumeln und ihr Leben passieren, bringt die kritische innere Stimme zum Schweigen und fällt folgenschwere Entscheidungen.

Drei Tage im Nirgendwo und herauskommt eine völlig neue, selbstbewusste Person. Ein Lebenshilfebuch in eine schöne Geschichte verpackt. Ina Bhatter suggeriert, dass es ihre Protagonistin schafft, sich in drei Tagen ein neues Mindset und Lebensgefühl anzueignen (oder wiederzufinden), jahrelange Angst überwindet, Akkus aufzuladen und wieder völlig neu durchzustarten.
Als ich den Klapptext las, war ich bereits hin- und hergerissen, weil ich nicht wusste, ob ich eine Verbindung finde, denn drei Tage sind ein guter Anfang und während dieser Zeit gibt es eine Menge wichtiger Gedanken und Schlagwörter die einen bei diesem Prozess begleiten können. Aber es war zu viel, es wirkte wie aufgezwungen. Hannah hatte quasi jede Zivilisationskrankheit oder Phobie. Raum für Selbsterkenntnis und persönliche Entwicklung, den Fokus wieder auf das Gute im Leben zu richten, sich geerdet mit der Natur zu fühlen (weil die Kräuterlimo so gut ist), eine Liste der wichtigsten unerreichten Ziele durchgehen. Ehrlich? Ja, da passen die Sätze aus dem ersten und fünften Kapitel "Die Tatsache, dass es in meinem Leben nicht viel gab, was mir Spaß machte, kam mir mit einem Mal gerade zu absurd vor." "Das der Spaß-Faktor in meinem Erwachsenenalltag einmal so sehr zu kurz kommen würde, hätte ich nicht gedacht."
Ich glaube, ich würde einfach nur drei Tage lesen, schlafen, essen und spazieren gehen, also quasi meine Einsamkeitsfähigkeit voll ausreizen und einfach mal den Schnee genießen. Trotzdem danke.

Fazit: Man sollte sein inneres Kind nicht vergessen und die für einen schönen Dinge des Lebens