Macht nachdenklich

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Hannah lebt ein erfolgreiches Großstadtleben - Beruf, Karriere, Deadlines, Optimierung, usw… eine Auszeit in einer abgelegenen Hütte soll ihr Erholung verschaffen. Das fällt Hannah anfangs schwer. Plötzlich Zeit, sie weiß nichts mit sich anzufangen. Bis sie auf Sophie trifft, ein kleines Mädchen mit Schneeanzug, viel Fantasie und einer Vorliebe für heiße Schokolade. Nachbebe nach lässt Hannah sich auf Sophie ein, bis sie schließlich selbst Schneinhörner und Iglus baut und dabei die Welt um sich herum wieder völlig vergessen lässt.

Wann genau verlernt man eigentlich, die Welt mit kindlichen Augen zu sehen? Wann verschwindet die Farbe aus dem Leben und wird zu Terminen, Verpflichtungen, Hektik und Stress? Und warum ist es so schwer als Erwachsener zumindest ab und an wieder kindliche, unverfälschte Freude zu empfinden? Die Geschichte ist wunderbar zart und einnehmend und hat mich sehr, sehr nachdenklich gemacht. Sanft geschrieben, leise und doch tief. Ich kam mir selbst oft vor wie Hannah, müssen statt wollen, Termine, Druck… Ich kann mich gut hineinversetzen und genau deshalb hat mich das Buch sehr nachdenklich zurückgelassen. Auf eine angenehme Art. Schnee übt sowieso eine eigene Faszination aus. Das Licht wird anders, die Geräusche gedämpft, es funkelt und glitzert und die Lift ist rein. Ich werde beim nächsten Schnee definitiv an das Buch zurückdenken.