Sorry, not sorry
Nach dem Klappentext hatte ich eine tiefgründige, psychologisch vielschichtige Geschichte erwartet – etwas über innere Kind-Arbeit und eine feinfühlige Freundschaft zwischen einer Erwachsenen und einem Kind. Leider wurde diese Idee recht oberflächlich umgesetzt.
Das Mädchen Sophie ist das typische Kind, das sich wundert, warum Erwachsene ständig im Kopf und nie im Hier und Jetzt leben. Arbeit, Verpflichtungen, Leistungsdenken – das ist natürlich ein zutreffendes Thema, wird hier aber weder gesellschaftskritisch noch psychologisch vertieft.
Unsere Protagonistin Hannah lebt ausschließlich für ihren Job. Sie ist überangepasst, kann schlecht Grenzen setzen und verliert sich im People Pleasing – hat aber immerhin ein finanziell abgesichertes Leben. An sich kein uninteressanter Ausgangspunkt, doch die Umsetzung bleibt sehr an der Oberfläche. Die vermeintlichen Lebensweisheiten wirken wie oft gehörte Kalendersprüche, statt wirklich zum Nachdenken anzuregen. Eine richtige Handlung sucht man vergeblich.
Im Grunde lebt Hannah ihr ganzes Leben nach den gesellschaftlichen Normen anderer. Teilweise dachte ich, das Buch könnte in Richtung Masking gehen – also diese extreme Überanpassung, die auf Dauer zu Burnout und weiteren Folgen führen kann, besonders bei Autismus oder ADHS. Leider wird das gar nicht thematisiert. Stattdessen jammert Hannah darüber, wenn sie mal allein ist, und fühlt sich sofort überflüssig, sobald sie nichts „Nützliches“ tut. Während der Corona-Zeit empfand sie sich zum Beispiel als komplett nutzlos.
Sorry, not sorry – ich war einfach genervt. Von einer ziemlich neurotypischen Figur, die kurzzeitig von „Reizüberflutung“ spricht, ohne wirklich zu wissen, was das bedeutet. Sie ist ständig unter Leuten, arbeitet ununterbrochen, und bekommt erst dann „zu viel“, wenn sie mal fünf Minuten Pause macht. Das ist keine Reizüberflutung, das ist FOMO (Fear of Missing Out). Natürlich hinterfragt sie dann auch noch, warum sie so eine Angst hat, in einer Stadt, die niemals schläft, einfach mal nichts zu tun. Ganz ehrlich: Mit jedem Kapitel war ich genervter. Sorry, not sorry.
Ich selbst kenne das Thema People Pleasing aus eigener Erfahrung, konnte mich aber trotzdem kaum mit Hannah identifizieren. Das wäre kein Problem, wenn mich die Geschichte auf andere Weise gepackt hätte – hat sie aber leider nicht. Besonders Hannahs Grübeleien über RomComs und die Frage, warum Menschen ihr Glück in romantischen Beziehungen suchen, fand ich klischeehaft. Ich mag RomComs und Romantasy durchaus, aber mein persönliches Glück habe ich nie von einer Beziehung abhängig gemacht. Glück und Unglück liegen für mich in einem selbst – nicht in einer Partnerschaft.
Positiv hervorheben kann man immerhin, dass das Buch angenehm leicht geschrieben ist. Wer gerade etwas Entspanntes ohne Komplexität sucht, kann hier fündig werden. Für Leser*innen, die ein eher „normales“ Leben führen, manchmal zu nett sind und sich selbst dabei vergessen, mag es ansprechend sein.
Wer sich aber schon länger mit psychologischen Themen oder innerer Kind-Arbeit beschäftigt, wird hier wenig Neues finden. Für mich persönlich war es schlicht zu langweilig und zu oberflächlich.
Das Mädchen Sophie ist das typische Kind, das sich wundert, warum Erwachsene ständig im Kopf und nie im Hier und Jetzt leben. Arbeit, Verpflichtungen, Leistungsdenken – das ist natürlich ein zutreffendes Thema, wird hier aber weder gesellschaftskritisch noch psychologisch vertieft.
Unsere Protagonistin Hannah lebt ausschließlich für ihren Job. Sie ist überangepasst, kann schlecht Grenzen setzen und verliert sich im People Pleasing – hat aber immerhin ein finanziell abgesichertes Leben. An sich kein uninteressanter Ausgangspunkt, doch die Umsetzung bleibt sehr an der Oberfläche. Die vermeintlichen Lebensweisheiten wirken wie oft gehörte Kalendersprüche, statt wirklich zum Nachdenken anzuregen. Eine richtige Handlung sucht man vergeblich.
Im Grunde lebt Hannah ihr ganzes Leben nach den gesellschaftlichen Normen anderer. Teilweise dachte ich, das Buch könnte in Richtung Masking gehen – also diese extreme Überanpassung, die auf Dauer zu Burnout und weiteren Folgen führen kann, besonders bei Autismus oder ADHS. Leider wird das gar nicht thematisiert. Stattdessen jammert Hannah darüber, wenn sie mal allein ist, und fühlt sich sofort überflüssig, sobald sie nichts „Nützliches“ tut. Während der Corona-Zeit empfand sie sich zum Beispiel als komplett nutzlos.
Sorry, not sorry – ich war einfach genervt. Von einer ziemlich neurotypischen Figur, die kurzzeitig von „Reizüberflutung“ spricht, ohne wirklich zu wissen, was das bedeutet. Sie ist ständig unter Leuten, arbeitet ununterbrochen, und bekommt erst dann „zu viel“, wenn sie mal fünf Minuten Pause macht. Das ist keine Reizüberflutung, das ist FOMO (Fear of Missing Out). Natürlich hinterfragt sie dann auch noch, warum sie so eine Angst hat, in einer Stadt, die niemals schläft, einfach mal nichts zu tun. Ganz ehrlich: Mit jedem Kapitel war ich genervter. Sorry, not sorry.
Ich selbst kenne das Thema People Pleasing aus eigener Erfahrung, konnte mich aber trotzdem kaum mit Hannah identifizieren. Das wäre kein Problem, wenn mich die Geschichte auf andere Weise gepackt hätte – hat sie aber leider nicht. Besonders Hannahs Grübeleien über RomComs und die Frage, warum Menschen ihr Glück in romantischen Beziehungen suchen, fand ich klischeehaft. Ich mag RomComs und Romantasy durchaus, aber mein persönliches Glück habe ich nie von einer Beziehung abhängig gemacht. Glück und Unglück liegen für mich in einem selbst – nicht in einer Partnerschaft.
Positiv hervorheben kann man immerhin, dass das Buch angenehm leicht geschrieben ist. Wer gerade etwas Entspanntes ohne Komplexität sucht, kann hier fündig werden. Für Leser*innen, die ein eher „normales“ Leben führen, manchmal zu nett sind und sich selbst dabei vergessen, mag es ansprechend sein.
Wer sich aber schon länger mit psychologischen Themen oder innerer Kind-Arbeit beschäftigt, wird hier wenig Neues finden. Für mich persönlich war es schlicht zu langweilig und zu oberflächlich.