Wenn das Leben eine Auszeit braucht ...
Bei "Drei Tage im Schnee" handelt es sich um das Début der jungen deutschen Autorin Ina Bhatter. Der Roman ist im KiWi-Verlag erschienen (HC, geb., 169 S., 2025) und wartet mit einem sehr winterlichen, stimmungsvollen Cover auf, das mit dem Inhalt sehr gut harmoniert.
Worum geht's?
Hanna, Mitte 30, geht es gar nicht gut und so beschließt sie, eine Auszeit zu nehmen und mietet sich weitab auf dem Land für 3 Tage ein Häuschen. Sie ist eine erfolgreiche Leiterin der Pressestelle eines großen Unternehmens, gut situiert, Stadtmensch und hat einige FreundInnen: Dennoch ist alle Farbe aus ihrem (recht gehetzten, wie mir schien) Leben gewichen. Ob sie die drei Tage für sich nutzen kann, um wieder mehr Farbe in ihr Leben zu bringen?
Meine Meinung:
Man begleitet als LeserIn eine junge erfolgreiche Frau, die vieles erreicht hat, jedoch einen hohen Preis bezahlte: Sie hat sich immer mehr von sich selbst entfernt und in diesen schneereichen, winterlichen Tagen, die sie bewusst alleine verbringt, möchte sie herausfinden, worin die Gründe liegen, dass sie sich schlecht fühlt. Ihr begegnet ein Kind, das am nahen See die beste Stelle sucht, um einen Schneeengel zu machen; Hanna schließt sich ihr schlussendlich an und sollte zusammen mit Sophie, wie das kleine Mädchen heißt, noch anderes Schönes entdecken, das wieder Leichtigkeit und Freude in ihr Leben zurückbringen kann (z.B. ein Schneinhorn bauen, Spaziergänge, weiße Schokolade trinken u.a.). Sophie stellt Fragen, die Hanna sich selbst und dem Kind zu beantworten sucht und dadurch erkennt, was in Zukunft anders laufen sollte in ihrem Leben.
So ist die 1. Priorität ihre Arbeit, der sie alles unterordnet. Mir erschien sie im Grunde wie ein Workaholic, da sie schlecht Gedanken an die Arbeit aus ihrem Kopf verbannen kann (e-Mails zu checken, Präsentationen vorbereiten). Dadurch rückt alles, was im Leben eigentlich sehr wichtig sein sollte (Freunde, Familie, freie Zeit in der Natur verbringen, die Macht der Geschichten (Bücher) zu erkennen und Dinge zu tun, die Freude bringen) weit in den Hintergrund. Bzw. dafür ist eigentlich nie die rechte Zeit. Es gibt Stellen im Roman, die durchaus kritisch sind (die Werbung betreffend, die uns Träume verkaufen will; das Kaufen von Kleidung oder anderen Dingen, die man im Grunde nicht braucht etc.), jedoch fand ich vieles leider sehr klischeehaft: Da ich Klischees nicht sonderlich mag und auch eine gewisse Spannung oder auch neue Erkenntnisse, Interessantes für mich fehlten, hatte ich den Eindruck, dass dieses Buch nicht für mich geschrieben wurde (auch wenn ich die Botschaften, die auch darin enthalten sind, sehr positiv finde).
Es geht um Selbst- und Fremdbestimmung - und sehr viel um Selbsterkenntnis, sich gesellschaftlichem Druck nicht komplett unterzuordnen, sich selbst und eigene Wünsche niemals aus den Augen zu verlieren. Hanna wirkte auf mich wie jemand, der eine Reha in einer burn-out Klinik sicher guttun würde; auch wünsche ich der Protagonistin, dass es ihr gelingen mag, wieder mehr Farbe in ihr zwar erfolgreiches, aber auch tristes Leben zu bringen. Tatsächlich geht es in unserer (Arbeits-)Welt viel zu oft um Selbstoptimierung, statt um Selbstfindung und Selbstfürsorge. Lebt man viele Jahre in ständiger Überforderung, kann es da wirklich zu einer Überforderung mit Krankheitsfolgen kommen. Sollte es aber nicht.
Ich kann den Roman allen empfehlen, die sich an dieser Grenze zur (beruflichen oder auch privaten) Überforderungsgefahr - besonders auf Dauer - 'entlanghangeln' und etwas für sich selbst tun sollten: Den ersten Schritt in die richtige Richtung; nämlich der zu sich selbst. Mir war er leider insgesamt zu klischeebehaftet, in sehr einfacher Sprache geschrieben (wenn auch recht atmosphärisch mit viel Winterflair) und erreichte mich leider nur peripher, da er keine neuen Erkenntnisse brachte.
Worum geht's?
Hanna, Mitte 30, geht es gar nicht gut und so beschließt sie, eine Auszeit zu nehmen und mietet sich weitab auf dem Land für 3 Tage ein Häuschen. Sie ist eine erfolgreiche Leiterin der Pressestelle eines großen Unternehmens, gut situiert, Stadtmensch und hat einige FreundInnen: Dennoch ist alle Farbe aus ihrem (recht gehetzten, wie mir schien) Leben gewichen. Ob sie die drei Tage für sich nutzen kann, um wieder mehr Farbe in ihr Leben zu bringen?
Meine Meinung:
Man begleitet als LeserIn eine junge erfolgreiche Frau, die vieles erreicht hat, jedoch einen hohen Preis bezahlte: Sie hat sich immer mehr von sich selbst entfernt und in diesen schneereichen, winterlichen Tagen, die sie bewusst alleine verbringt, möchte sie herausfinden, worin die Gründe liegen, dass sie sich schlecht fühlt. Ihr begegnet ein Kind, das am nahen See die beste Stelle sucht, um einen Schneeengel zu machen; Hanna schließt sich ihr schlussendlich an und sollte zusammen mit Sophie, wie das kleine Mädchen heißt, noch anderes Schönes entdecken, das wieder Leichtigkeit und Freude in ihr Leben zurückbringen kann (z.B. ein Schneinhorn bauen, Spaziergänge, weiße Schokolade trinken u.a.). Sophie stellt Fragen, die Hanna sich selbst und dem Kind zu beantworten sucht und dadurch erkennt, was in Zukunft anders laufen sollte in ihrem Leben.
So ist die 1. Priorität ihre Arbeit, der sie alles unterordnet. Mir erschien sie im Grunde wie ein Workaholic, da sie schlecht Gedanken an die Arbeit aus ihrem Kopf verbannen kann (e-Mails zu checken, Präsentationen vorbereiten). Dadurch rückt alles, was im Leben eigentlich sehr wichtig sein sollte (Freunde, Familie, freie Zeit in der Natur verbringen, die Macht der Geschichten (Bücher) zu erkennen und Dinge zu tun, die Freude bringen) weit in den Hintergrund. Bzw. dafür ist eigentlich nie die rechte Zeit. Es gibt Stellen im Roman, die durchaus kritisch sind (die Werbung betreffend, die uns Träume verkaufen will; das Kaufen von Kleidung oder anderen Dingen, die man im Grunde nicht braucht etc.), jedoch fand ich vieles leider sehr klischeehaft: Da ich Klischees nicht sonderlich mag und auch eine gewisse Spannung oder auch neue Erkenntnisse, Interessantes für mich fehlten, hatte ich den Eindruck, dass dieses Buch nicht für mich geschrieben wurde (auch wenn ich die Botschaften, die auch darin enthalten sind, sehr positiv finde).
Es geht um Selbst- und Fremdbestimmung - und sehr viel um Selbsterkenntnis, sich gesellschaftlichem Druck nicht komplett unterzuordnen, sich selbst und eigene Wünsche niemals aus den Augen zu verlieren. Hanna wirkte auf mich wie jemand, der eine Reha in einer burn-out Klinik sicher guttun würde; auch wünsche ich der Protagonistin, dass es ihr gelingen mag, wieder mehr Farbe in ihr zwar erfolgreiches, aber auch tristes Leben zu bringen. Tatsächlich geht es in unserer (Arbeits-)Welt viel zu oft um Selbstoptimierung, statt um Selbstfindung und Selbstfürsorge. Lebt man viele Jahre in ständiger Überforderung, kann es da wirklich zu einer Überforderung mit Krankheitsfolgen kommen. Sollte es aber nicht.
Ich kann den Roman allen empfehlen, die sich an dieser Grenze zur (beruflichen oder auch privaten) Überforderungsgefahr - besonders auf Dauer - 'entlanghangeln' und etwas für sich selbst tun sollten: Den ersten Schritt in die richtige Richtung; nämlich der zu sich selbst. Mir war er leider insgesamt zu klischeebehaftet, in sehr einfacher Sprache geschrieben (wenn auch recht atmosphärisch mit viel Winterflair) und erreichte mich leider nur peripher, da er keine neuen Erkenntnisse brachte.