Anfangs einnehmend, danach lässt es nach

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rapunzelrot Avatar

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Über drei verschiedene Abschnitte, die jeweils die Jahre 1999, 2011 und 2015 markieren, begleitet der Leser Antoine durch sein Leben. Der letzte Abschnitt umfasst dabei nur 16 Seiten, den Hauptteil der Geschichte nimmt das Jahr 1999 ein. In diesem Jahr begeht der damals 12-Jährige Antoine einen Mord an dem sechsjährigen Rémi. Zuerst geschockt und erstarrt durch seine Tat, beschließt Antoine nach den ersten Momenten diese zu verbergen und die Leiche verschwinden zu lassen. Fortan begleitet der Leser Antoine, der mit seinen Schuldgefühlen weiter lebt.

Antoine ist kein sympathischer Protagonist, aber das muss er auch nicht sein. Versteht man am Anfang noch den Auslöser seiner Wut, ist seine Tat dennoch nicht nachzuvollziehen. Man fragt sich, wie sich dieser Junge, der schon als Kind ein Mord begeht und verschleiert, weiter entwickeln wird. Als Kind wirkt er noch zugänglicher, aber als junger Erwachsener konnte ich nicht mehr viel mit ihm anfangen.

Den ersten Teil fand ich sehr gut und die Geschichte hat mich gefesselt. Beklemmend wird beschrieben, wie Antoine in den Tagen nach der Tat lebt und wie die Tat auf ihm lastet und die Angst entdeckt zu werden ihn erdrückt. Über die restlichen knapp 90 Seiten verlor ich allerdings mehr und mehr das Interesse an der Geschichte.