Antoine, der 12jährige Mörder

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans spricht mich nicht unbedingt an, es ist eher nichtssagend. Es zeigt einen in sich zusammengekauerten Jungen mit lockigen Haaren. Nur der Titel des Romans springt mit roter Farbe etwas ins Auge, ansonsten überwiegt die Farbe grau/schwarz.
Die 267 Seiten des Romans sind in drei Abschnitte eingeteilt: in die Jahreszahlen 1999, 2011 und 2015. Diese Zahlen geben die Entwicklungsstufen der Hauptperson Antoine Courtin an.
Zu Beginn ist Antoine ein 12jähriger Junge, der mit seiner alleinerziehenden Mutter im kleinen Dorf Beauval lebt. Er ist leicht depressiv und hat keine richtigen Freunde. Sein bester Freund ist der Hund der Nachbarfamilie Desmedt. Er begleitet Antoine auch öfters in den Wald, wo er eine kleine Hütte bauen will. Manchmal ist auch der 6jährige Remi Desmedt dabei.
Eines Tages wird der Hund angefahren und schwer verletzt. Anstatt zu einem Tierarzt zu gehen erschießt Desmedt ihn. Antoine ist schwer geschockt und traumatisiert. In seinem hilflosen Zorn zerstört er seine Hütte im Wald und erschlägt den dazukommenden Remi mit einem Stock. Nun ist er ein Mörder, was soll er tun? Er versteckt die Leiche unter einem Baum im Saint-Eustache Park, dabei verliert er seine neue Uhr.
In den nächsten Tagen sucht das ganze Dorf und die Polizei nach dem vermissten Remi. Antoine schweigt. Er hat Alpträume und möchte fliehen, er schluckt sogar Mutters Tabletten, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Zu seiner Rettung setzt zwei Tage später der Jahrhundertsturm Lothar ein. Die Leute haben nun andere Sorgen, sie müssen die Schäden des Sturms und der nachfolgenden Überschwemmung beseitigen.
Im zweiten Teil ist Antoine ein junger Medizinstudent. Immer noch lebt er in ständiger Angst, Remi bleibt verschwunden. Die Stadt will nun Erschließungsarbeiten in Saint-Eustache durchführen. Man wird wohl dabei das Skelett von Remi finden.
Der Schluß des Romans wird hier nicht verraten, doch so viel: Er ist überraschend.
Trotz des nichtssagenden Covers haben wir hier einen durchaus lesenswerten Roman vor uns, der uns immer wieder überrascht. Mir hat die Lektüre Spaß gemacht und ich habe ihn relativ schnell durchgelesen.