Ein Kind wird zum Mörder...

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ameliesophie Avatar

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Antoine, ein zwölfjähriger Junge und Protagonist der Geschichte, verbringt sein alltägliches Leben in dem Dorf Boulevard mit seinen Freunden und wird von seiner alleinerziehenden Mutter mit Haushaltsaufgaben beauftragt. Sein Leben scheint zu Beginn idyllisch, ruhig und friedlich zu sein. Als seine Freunde sich jedoch vom vorherigen Im-Wald-Spielen immer mehr zurückziehen und sich der PlayStation widmen, die Antoines Mutter ihm untersagt, überkommt ihn zunehmend die Einsamkeit. Darauf wird sein einzig verbliebener Freund Odysseus, der Hund des sechsjährigen Rémis, überfahren und von dessen Vater brutal erschossen. Für Antoine bricht eine Welt zusammen, er zerstört in seiner Wut sein zuvor eigens gebautes Baumhaus und als dann auch noch Rémi auftaucht, hat er über seiner selbst keine Kontrolle mehr. Er handelt unbedacht in einer Kurzschlussreaktion, um den aufgestauten und unterdrückten Zorn, vermischt mit Traurigkeit, rauszulassen, indem er Rémi einen Stock auf den Kopf schlägt. In diesen Sekunden zerstört er nicht nur Rèmis sondern auch sein eigenes Leben, denn die Folgen sind gravierend und für einen Zwölfjährigen Jungen nicht verkraftbar, der mit dieser Schuld und Gewissensfrage nicht zu leben weiß...
Eine unaufhaltsame Tragödie, die in ihrem Verlauf Spannung aufbaut und den Leser fesselt. Der schlichte, auktoriale Schreibstil ermöglicht Einblicke in Antoines Gefühl- und Gedankenwelt, die er in diesem Dilemma zu kontrollieren und vor den Befragungen der Polizisten zu verheimlichen versucht.
Spannend, dramatisch und ungewöhnlich!