Ein Leben mit Schuld

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesemonster1 Avatar

Von

Im Jahr 1999 verschwindet im französischen Ort Beauval der sechsjährige Remi. Eine Suchaktion im angrenzenden Wald bringt keinen Erfolg. Als dann noch ein Jahrhundertsturm über das kleine Dorf hinweg tobt können die Einwohner von Beauval die Suche nicht fortsetzen. Im Wald zu suchen wäre wegen der umgefallenen Bäume gefährlich. Während dieser Tage bangt der zwölfjährige Antoine darum, entdeckt zu werden. Er weiß, was an dem Tag, als Remi verschwand, geschah.
Antoine durchlebt in den folgenden Wochen ein Gefühlschaos. Er hat große Schuldgefühle, aber auch Angst entdeckt zu werden, weil er Remi im Affekt erschlagen hat, aber es nicht preisgibt. Nach einigen Jahren, in denen die Schuld Antoines Gewissen jeden Tag belastet, studiert er Medizin und wird Arzt. Die Schuld lässt ihn aber lebenslang nicht los. Immer wieder werden Ereignisse um das Verschwinden Remis beschrieben. Ein Großteil des Romans nimmt die Gedanken von dem zwölfjährigen Antoine ein. Der Autor beschreibt auch das Verhältnis Antoine zu seiner Mutter als recht kühl. Obwohl sich der Junge sehr verantwortlich für seine Mutter fühlt.
Mich persönlich hat der Roman nicht sehr gefesselt, die Tage und Wochen nach dem Verschwinden des kleinen Remi und die Gedanken von Antoine wurden sehr ausführlich und zeitweise langatmig beschrieben. Die quälenden Gedanken, die Schuld und die Alpträume von Antoine konnte ich nachempfinden, haben mich aber nicht berührt. Auch als junger Mann bleibt mir der Protagonist fremd.
Das Ende des Romans klärt dann noch einige Fragen.