Tragisch

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feeona Avatar

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Der zwölf-jährige Antoine macht den Fehler seines Lebens. Emotional aufgeladen und verzweifelt lässt er seine Wut an demjenigen aus, der am wenigsten dafür kann: seinem sechs-jährigen Nachbar Remi. Remi stirbt und Antoine muss sich einer schwierigen Situation stellen: was soll er tun?!
Das Buch beschreibt die tragischen Tage nach Remis Tod, Antoines Leiden, sein Schuldbewusstsein, die Tragödie, die das ganze Dorf erfasst. Und schnell wieder loslässt, als etwas noch schlimmeres passiert. Das Buch zeigt sehr gut, wie sich jeder selbst der nächste ist und Mitleid oft nur genutzt wird um sich selbst zu profilieren, bis man dann was Besseres zu tun hat.
Nachdem die Leiche nach wenigen Tagen nicht gefunden wurde, springt die Geschichte 12 Jahre vor. Antoine hat sich so weit es geht von seiner Vergangenheit distanziert. Er studiert Medizin, er hat eine Verlobte und Pläne für die Zukunft. Doch Remi verfolgt ihn immer noch. Schließlich begeht er einen Fehler und sieht ein, dass er endlich irgendeine Form von Konsequenzen tragen muss.
Der letzte Teil spielt dann nochmal etwas später und bringt zum Ende eine Auflösung, mit der ich tatsächlich nicht gerechnet hätte.

Antoine ist mir sehr unsympathisch. Als Kind kann ich ihn noch verstehen, doch später ist er einfach nur egoistisch und denkt er kann mit allem durchkommen. Die Lösung die er wählt, um seine Strafe anzunehmen, fand ich etwas zu stumpf, es hätte durchaus andere Alternativen gegeben, aber es passt zu seinem einfachen und feigen Charakter.
Das Buch zeigt sehr schön auf, wie sehr die Schatten der Vergangenheit an uns kleben und dass wir nicht vor allem davon laufen können.