Was würdest du tun ???

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steffi kohl Avatar

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Ende Dezember 1999, eine überraschende Reihe von Ereignissen bricht auf das Dorf Beauval herein, zu allererst natürlich ist damit das Verschwinden des kleinen Rémi Desmedt gemeint.
Das Dorf liegt weit ab, ist vom Wäldern umgeben und folgt einem eher monotonen Rhythmus. Dieses plötzliche Verschwinden rüttelt die Bewohner auf, ja sie sehen dieses Ereignis gar als Anzeichen für kommende Katastrophen.
Antoine, ein 12jähriger Junge, der mit seiner alleinerziehenden Mutter in diesem kleinen Dorf lebt, hat im Zorn den Nachbarsjungen Remi getötet. Die ganze Geschichte ist um dieses höllische Problem gebaut. Sie ist in drei Hauptteile gegliedert, die uns Antoines Leben in den Jahren 1999, 2011 und 2015 näher bringen.
Der Plot erweist sich eigentlich als einfach, der Autor konzentriert sich auf die Psychologie seiner Helden, die er hervorragend herausgearbeitet hat.
Der flüssige Schreibstil von Pierre Lemaitre nimmt uns gekonnt mit in die Geschichte, setzt uns Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz. Es gruselig wie der Tod eines Kindes auf das Leben eines anderen Kindes Einfluss nimmt, wie ein Kind seinen Kampf mit Schuldgefühlen führt.
In drei Tagen, ein Leben ist die Spannung sozusagen umgekehrt, denn man kennt den Mörder von den ersten Seiten an.
Der Held, Antoine hört nie auf zu faszinieren: Ist er ein echter Mörder, kann er das sein; mit zwölf? Kannst du ihn hassen?
Pierre Lemaitre stellt uns beim Lesen viele Fragen über die menschliche Seele und ihre dunklen Ecken. Lösungen müssen wir selbst finden, das macht gute Literatur aus. Pierre Lemaitre, er ist einer jener Autoren, die ich nicht lese, aber ich "verschlinge" jedes seiner Bücher ...
Dieser Roman drängt uns zur Beantwortung der Frage: Was würdest du an seiner Stelle tun ???