Hätte ein Kammerspiel werden können

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ellinorliest Avatar

Von

Nach der Leseprobe hatte ich hohe Erwartungen an das Buch: Elena fährt mit ihrem sechsjährigen Sohn und ihrer Teenietochter nach Frankreich in ein Ferienhaus, eine Freundin der Tochter kommt ebenfalls mit. Der Mann bleibt zu Hause, er muss arbeiten. Auch mit von der Partie ist Eve, das Kindermädchen, nennen wir sie mal so. Gleich im ersten Kapitel werden gewisse Andeutungen gemacht, es scheint etwas in der Luft zu liegen. Das Haus gehört der Partnerin von Elenas Chefin; letztere ist auch Elenas Freundin. Vor Ort ist noch Ilya, eine Art Hausmeister. Irgendwann tauchen dann noch unangemeldete Besucher auf und die ganze Region wird von Waldbränden bedroht. Ach ja, und Handyempfang gibt es auch kaum.
Daraus hätte man echt was machen können, das hätte ein Kammerspiel sein können. Kein Thriller, aber ein feinsinniges psychologisches Spiel. Die Geschichte dümpelt dann aber nur so vor sich hin. Es wird vieles angedeutet, dann doch wieder fallen gelassen, ständig kommt neues dazu, woher plötzlich fragt man sich. Häufig mangelt es auch einfach an Kommunikation. Beim Lesen dacht ich manchmal, sie müssen doch jetzt schon länger als drei Wochen dort sein. Ich habe mich regelrecht gelangweilt. Zeitweilig hatte ich auch überlegt abzubrechen, wollte dann aber doch wissen, ob da noch etwas kommt (Spoiler: tut es nicht). Sprachlich mochte ich das Buch; das konnte aber leider den Rest nicht ausgleichen.