Fesselnde Zeitgeschichte

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isis55 Avatar

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Es ist der 13. August 1961. Der Interzonenzug D-151 fährt von München nach Ost-Berlin. Während der Fahrt durch die Bundesrepublik erfahren die Passagiere, die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik wird dauerhaft geschlossen, um West-Berlin wird eine Mauer errichtet. Es bleiben 3 ½ Stunden, um eine Entscheidung zu treffen – vor der Grenze aussteigen oder weiter fahren.

Das Buch hat mich unheimlich gefesselt. Kurze Kapitel schildern jeweils aus der Sicht einiger Fahrgäste den Verlauf dieser Zugfahrt. Man lernt als Leser ganz unterschiedliche Menschen kennen, ihre familiären oder beruflichen Situationen, die Konflikte, in die sie geraten oder auch Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die ihre Entscheidungen beeinflussen. Alles gipfelt treffend formuliert in dem Satz: "Alle die gingen, verloren ihr Zuhause. Alle, die weiterfuhren, Ihre Freiheit." Die Szenen sind so plastisch und lebendig beschrieben, dass ich mit den Protagonisten richtig mitgefiebert habe. Es ist dem Autor Robert Krause gelungen, ein Stück Zeitgeschichte spannend und glaubwürdig zu erzählen. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.