Geschichte spannend aufbereitet

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khaleesi Avatar

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Wie würde man wohl selbst entscheiden, wenn man nur dreieinhalb Stunden hätte, um über den Rest seines Lebens zu entscheiden. Der Autor Robert Krause thematisiert genau diese Frage in seinem Buch anhand eines historischen Ereignisses.
Der Interzonenzug D-151 München-Berlin fährt am 13. August 1961 von München Richtung innerdeutsche Grenze. Im Zug sitzen viele verschiedene Menschen, sie erfahren dass Ulbricht die Grenze heute schließen will. Was tun? Weiter fahren und sich einsperren lassen, oder steht man zu dem neuen System und findet die Entscheidung richtig, oder steigt man noch schnell aus, lässt sein bisheriges Leben zurück und fängt in der BRD neu an.
Ganz verschiedene Personen bzw. Schicksale werden vorgestellt und alle wägen die Entscheidung ab. Da ist eine Trainerin mit ihrem Schützling, die olympisches Gold gewinnen möchte, ein älteres Ehepaar mit unterschiedlichen Ansichten, ein Ehepaar mit zwei Kindern und eine Band.
Die Entscheidungsschwierigkeiten werden gut transportiert, auch die Zeit in der DDR gewinnt an Kontur, insbesondere durch ein junges Bandmitglied, das durch die Stasi zwangsrekrutiert wurde.
Tolles Zeitportrait, das mir als Hörbuch viel Spaß gemacht hat.