Informativ und emotional

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queenhedy Avatar

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Dreieinhalb Stunden erzählt von einem einzigen Tag, von einer Mauer, einem Zug, aber gleichzeitig von ganzen Leben, von Schicksalen und von Entscheidungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Zwischen der DDR und der BRD soll eine Mauer gebaut werden und nur mehr wenige Züge werden noch ein letztes Mal über die Grenze fahren dürfen. In so einem Zug sitzen unsere Protagonist:innen und müssen die Entscheidung ihres Lebens treffen. Im Westen bleiben, der nicht ihr zu Hause ist und ein neues Leben anfangen oder zurück in die Heimat kehren und nie wieder in den Westen können?
Der Roman schafft es dabei sehr gut die Beweggründe aller Protagonist:innen aufzufangen und sowohl für das Leben im Westen, als auch für den Osten positive und negative Seiten aufzuzeigen. Die Zerrissenheit ist sehr gut beschrieben und zeichnet ein historisch gut dargestelltes Bild, dass einmal nicht den Westen in den Himmel lobt und den Osten verteufelt. Die Leser:innen erfahren sehr viel vom Leben damals und lernen sich in die Zivilbevölkerung einzufühlen.
Historisch wertvoll, sprachlich eher mittelmäßig und teilweise zu überfüllt mit Perspektiven ist es ein gutes Buch, für Spannung und Nervenkitzel fehlt aber etwas.