Mal was Neues: Moderner Zeitreisekrimi in die Vergangenheit

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kindder80er Avatar

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Das geht ja gut los: Hauptkommissarin Jo Weber wacht an einem Sonntag Morgen im Dezember schweißgebadet aus einem Fiebertraum auf, in dem sie fast als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wäre und erkennt: Sie hat eine mordsmäßige Erkältung! Wie gut, dass sie heute frei hat... Leider schickt ihre Chefin sie mit dem mehr oder weniger verhassten Kollegen Jäger kurzfristig raus, um sich einen Leichenfund näher anzusehen. Für diesen Fund erweisen sich die beiden bald als nicht zuständig, da er schlichtweg mehrere Jahrhunderte alt ist. Jo freut sich, bald wieder ins Bett zu kommen, muss sie doch nur noch die Heimfahrt mit Lutz Jäger und ein unangenehmes Telefonat mit ihrem Freund überstehen, doch dann passiert ein Unfall...

Sie erwacht im Ebersheim des Jahres 1380 und will es erst als Fiebertraum abtun, doch ihre recht resoluten Verhaltensweisen haben anscheinend mehr Konsequenzen, als die in einem Traum...

Das Buch ist in neutraler Erzählperspektive und in Vergangenheitsform geschrieben (liegt ja nahe, bei dieser Thematik ;-)). Es ist flüssig zu lesen und erhält einen besonderen Clou, da die wahren, kratzbürstigen Gedanken der Kommissarin, während ihrer Dialoge im Mittelalter, kursiv gedruckt sind und in einem besonderen Gegensatz zur etwas gestelzten Sprache des Mittelalters stehen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.

Da ich Zeitreiseromane seit jeher mag, egal in welche Richtung, liegt mir dieses Genre besonders. Sehr gut gefällt mir hier, dass es moderne Menschen mit modernen Gedanken ins Mittelalter verschlägt - ich erwarte kleine und größere "Veränderungen", die die beiden Kommissare bei den Menschen, die ihnen begegnen, erreichen. Aber auch umgekehrt wird die Beziehung zwischen den beiden bestimmt noch einen anderen Status erlangen...

Hach ja, ich freue mich auf das Weiterlesen! ;-)