Dreikönigsmord

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suppenfee Avatar

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Die Kommissarin Jo Weber und ihr nicht eben sympathischer Kollege Lutz Jäger werden in aller Frühe zu einem Tatort gerufen. Schnell stellt sich heraus, dass die gefundene Leiche im Kloster Waldungen eigentlich nicht in ihr Themengebiet fällt. Sie ist über 500 Jahre alt und völlig skelettiert. Tja, eigentlich…. Denn nach einem heftigen Autounfall finden sich beide im Mittelalter wieder, und nur wenn sie den Täter einer langen Mordserie stellen, können sie zurück in die Gegenwart.

Ein heutiges Ermittlerduo in der Vergangenheit, die Idee hat mich gereizt und ich finde, sie wurde auch ganz gut umgesetzt. Die Wirren, die durch den unterschiedlichen Sprachgebrauch entstehen, das verschobene Frauenbild und die Aufgabe einen Fall, ganz ohne technische Hilfsmittel zu lösen, machen die Handlung gleich noch unterhaltsamer.
Klar, hier und da tun sich ein paar Logiklücken auf, aber ich konnte ganz gut darüber hinweglesen. Schade war allerdings, dass zum Beispiel der Handlungsstrang über Josephas zwielichtige mittelalterliche Schwager, einfach so fallengelassen wurde, obwohl sie zu Beginn doch eine recht große Rolle einnehmen. Ich wäre auch ganz neugierig gewesen, wie die „alte“ Josepha wieder in ihr Leben zurückfindet. Bekommt sie nun all die vermeintlichen Taten der Gegenwarts Jo angehängt?
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet. Und so grundverschieden, wie die Beiden Protagonisten sind, kommt es auch hin und wieder zu netten Reibereien. Aber wie sagt man so schön „ was sich neckt, das liebt sich“
Die Handlung ist spannend, temporeich und kommt auch ohne viele Blut- und Schockmomente aus. Sie lässt sich sehr flüssig lesen und ist sehr bildlich beschrieben, sodass man sich gut in die mittelalterliche Umgebung hineinversetzen kann.
Ich hatte jedenfalls viel Freude an dem Buch und empfehle diesen etwas anderen Krimi gerne weiter. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band ;)