Es war Früher doch nicht alles besser!

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mellie Avatar

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Ein Krimi, der gut unterhält. Wichtig ist, dass man sich als Leser auf die Möglichkeit von Zeitreisen einlässt, denn sonst könnte das Lesen zur Qual werden. Der Autorin gelingt es an sehr lebendigen Beispielen die Änderung der Geschlechterrollen aufzuzeigen und was für uns im Alltag selbstverständlich ist, das reicht von Toilette im Haus bis zum Wissen um das Sichern von Beweisen.
Klar ist aber auch, die Menschen waren trotz der engen Bindung an die Kirche und der Angst vor Fegefeuer nicht besser als heute. Im Mittelpunkt stehen mehrere grausame Morde. Solange mittellose Bewohner oder Zugereiste handelt, finden diese kaum Beachtung. Die Kommissare kämpfen nicht nur mit fehlender Technik in Sachen Beweissicherung, sondern auch mit einer Mauer aus Schweigen, Aberglauben und der Allmacht der Inquisition.
Am Ende des Romans überstürzen sich die Ereignisse. Etwas lieblos, weil überstürzt finde ich das Ende. Keinerlei Neugier, was aus den Personen geworden ist, deren Leben sich die beiden für eine zeitlang ausgeliehen haben. Nur eine Statue, die die Gesichtszüge von Jo Webers mittelalterlichen Ich zeigt findet Erwähnung. Aber trotzdem bin ich auf den nächsten Band gespannt.