Mördersuche im 14. Jahrhundert, und das ganz ohne modernste Technik

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*bücherwürmchen* Avatar

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Um eins vorneweg zu nehmen. Besonders oft lese ich historische Bücher nicht. Sie fallen einfach nicht in mein bevorzugtes Genre. Selbst Krimis lese ich nicht allzu oft. Nun Dreikönigsmord ist aber genau das: Ein historischer Krimi. Nun ja, weitestgehend historisch. Denn die zwei Hauptkommissare Jo und Lutz reisen in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Jahr des Herrn 1380.

Aber mir machte es Spaß die Geschichte zu lesen. Was vielleicht auch daran gelegen haben mag, dass Jo und Lutz mit ihrem Humor/Sarkasmus aus dem 21. Jahrhundert das Mittelalter aufgemischt haben. Dem zu folgen war amüsant, da man diesen im 14. Jahrhundert noch nicht verstand. Diese Mischung aus 14. und 21. Jahrhundert gefiel mir hier sehr gut.

Jo Weber und Lutz Jäger sind auf ihre eigene Art sympathisch. Obwohl sie so verschieden sind, konnte ich mich in beide hineinversetzen. Man lernt Beide kennen und auch das ein oder andere ihrer mittelalterlichen Egos, ohne das dies verwirrend ist.
Um auch auf die andere Charaktere zu sprechen zu kommen: Es gibt natürlich auch hier die Guten, Katrein, Äbtissin Agneta, Herbert, sowie auch, na ja ihr wisst schon, die Bösen, Kurt und Albrecht Weber, Jörg Schreiber, …, Es ist ein breites Feld und nicht immer sind die Menschen das, was sie vorzugeben zu sein.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Geschichte so aufgebaut ist, dass sie zu einem spannungsgeladenen Ende zusteuert. Ich empfand sie eher als gleich bleibend fesselnd. Jo und Lutz haben eigentlich keine große Zeit, sich auszuruhen, denn aus einem Mord wird schnell ein zweiter und dann …. Und währenddessen müssen die beiden ja auch noch ihre Weberei bzw. die Grüne Traube unterhalten.

Im Hinterkopf hatte ich immer die Frage nach dem Mörder. Schlussendlich konnte ich da Rätsel auch nicht schneller lösen als Jo und Lutz.

Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Jo – Josepha – Weber, aber auch aus Sicht von Lutz Jäger und in kürzeren Passagen von anderen Beteiligten. In der zweiten Hälfte des Buches wird dann häufiger auch aus Lutz Jägers Sicht erzählt.
Die Kapitel empfand ich hier als zu lang. Prinzipiell habe ich zwar keine Probleme damit, aber bei 7 Kapitel + Epilog auf 346 Seiten kommt man auf durchschnittlich über 40 Seiten. Einzelne Absätze ermöglichten aber Pausen. Ich muss allerdings dazusagen, dass man sich von diesen, langen Kapiteln nicht abschrecken lassen sollte, man verpasst sonst ein gutes Buch.

Am Anfang des Buches finden sich noch zwei Steckbriefe von Jo Weber und Lutz Jäger. So wie sie beschrieben sind lernt man sie auch im Buch kennen.

Mich hat Dreikönigsmord überzeugt und ich bin schon ganz neugierig auf Karfreitagsmord und Fronleichnamsmord.

Betrachte ich das Buch um Ganzen, so kann ich 4,5 Sterne vergeben.