Mord im Mittelalter

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mammutkeks Avatar

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Jo Weber und Lutz Jäger sind Kommissare, die sich wenig grün sind, nun aber gemeinsam zu einem Leichenfund am Kloster gerufen werden. Bei Renovierungsarbeiten ist ein Skelett in der Nähe der Klostermauer gefunden worden - doch schnell wird klar, dass es sich nicht um einen aktuellen, sondern um einen historischen Fall handelt.
Da das kalte und nasse Wetter nicht gerade zum Verweilen einlädt, machen sich die Kommissare - nicht gerade gut gelaunt - auf die Rückfahrt - und geraten dabei in einen Unfall. Statt im Krankenhaus zu erwachen, findet sich Josepha jedoch im Bett einer ihrer mittelalterlichen Vorfahrinnen gleichen Namens wieder. Diese hat sich gerade von einer schweren Erkrankung erholt - was Jo die Möglichkeit gibt, Wissenslücken auf die Krankheit zu schieben. Denn außer der Äbtissin und einer weisen, alten Roma wissen nur sie und Lutz Jäger, den es auch in die gleiche Zeit verschlagen hat, von der Zeitreise.
Das Mordopfer, dessen Skelett in der Jetztzeit gefunden wurde, ist ein junger Mann, dessen Identität zunächst unklar ist. So müssen Lutz Jäger, der im Mittelalter als Kneipenwirt agiert, und Jo Weber, Witwe eines erfolgreichen Webers und dessen Erbin, sich nicht nur in dieser für sie unbekannten Welt zurechtfinden, sondern auch noch den Mord aufklären. Erst dann können sie in ihre Zeit zurückkehren.
Auch wenn Kleidung, Essen, Wohnkomfort und viele weiteren äußeren Gegebenheiten für die beiden Kommissare völlig ungewohnt sind, gelingt ihnen nicht nur, die Identität des jungen Mannes aufzuklären, sondern sie können sich beispielsweise auch gegen die Anfeindungen der Brüder Josephas zur Wehr setzen, die die Wollmanufaktur für sich beanspruchen.
Und auch der Fußball, die absolute Leidenschaft Lutz Jägers, kommt nicht zu kurz, gelingt es ihm doch, einige seiner Freunde und viele Kinder aus der Nachbarschaft für das Spiel zu gewinnen.
Ein wirklich schönes Gedankenexperiment, das Bea Rauenthal mit ihren Zeitreise-Krimis vorlegt. Auch wenn nicht alle Hintergründe geklärt werden, und für mich die Frage bleibt, ob es durch die Aktionen von Jo und Lutz nicht zu einem Paradoxon kommt, weil sie ins Zeitkontinuum eingreifen ("Zurück in die Zukunft" lässt grüßen …).