Mord in früheren Zeiten

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strickli Avatar

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Schon bei der Leseprobe dachte ich, was für eine ausgesprochen innovative Idee - die Kommissare reisen zur Aufklärung eines Mordes, der ein paar Jahrhunderte zurückliegt, in der Zeit zurück, und ermitteln so direkt vor Ort! Dass sie auf Probleme allein schon dadurch stoßen, dass das Mittelalter natürlich seine ganz eigenen Ermittlungsmethoden hatte - Notizen auf Schiefertafeln, Glaswürfel statt Mikroskope, Befragungen statt DNA-Analysen - hatte der Leser schon erwartet. Die beiden Kommissare, Jo und Lutz, müssen jedoch nicht nur dies überwinden, sondern sich erstmal in ihre damaligen Leben hineinfinden!
Jo war die recht gutgestellte Weberswitwe (klar eigentlich- bei dem Nachnamen Weber), leitet seit dem Tod ihres Mannes die Weberei, und muss diese auch noch gegen die geldgierigen Schwäger verteidigen. Lutz hingegen war ein Kneipenwirt, der dadurch jede Menge Mitbürger kannte, manche, vor allem weibliche, sogar mehr als gut.
Zusammen begeben sich die beiden, nachdem sie sich halbwegs an Kleidung, Essen, Sitten und Gebräuche gewöhnt haben, auf Spurensuche. Offenbar können sie nur dann wieder in ihre eigene Zeit zurückreisen, wenn sie den Mord an dem jungen Anselm aufgeklärt haben. Wenn sie dies dann überhaupt noch wollen!
Das Buch bietet enorm unterhaltsame Einblicke in die Probleme, die sich durch einen Wechsel von der Neuzeit in das Mittelalter ergeben können, hierbei ist der Mord selbst erstmal Nebensache. Aber dieser will natürlich aufgeklärt werden.
Ich fühlte mich jedenfalls sehr sehr gut unterhalten,im Nu ist man mittendrin im Geschehen, vorausgesetzt man lässt sich auf die Zeitreise ein!