Mordermittlung mal ganz anders

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yetigang Avatar

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Nachdem mir die Leseprobe sehr gefallen hat, war ich gespannt, wie die Handlung im Buch fortgeführt wird.
Jo und Lutz sind im Mittelalter gelandet und müssen dort einen Mord aufklären, dessen Skelett im Jetzt in einem Kloster gefunden wurde. Keine einfache Situation, kennen die Protagonisten doch keinen in der Vergangenheit, werden quasi ins kalte Wasser geworfen und müssen ohne die modernen Hilfsmittel der Kriminalistik einen Mörder zur Strecke bringen und dabei noch den Alltag ihrer Ahnen meistern, in deren Rolle sie sich plötzlich wiederfinden. Die Alltagssituationen sind meiner Meinung nach sehr gut beschrieben, welche Entbehrungen man doch früher auf sich nehmen musste, es aber auch nicht anders kannte. Anders Jo und Lutz, die doch die Annehmlichkeiten der heutigen Zeit oft vermissen. Manchmal zu viel Mittelalter in die Handlung hineingepackt, Kirche, Prostitution, Erbschaftsstreit. Da fehlt mir manchmal die Tiefe.
Sehr gut fand ich die Beschreibung der Ermittlungsumstände, wie Kommissare, die sich sonst sehr auf moderne Technik verlassen, mit einfachsten Hilfsmitteln Spuren sichern und verfolgen müssen. Sie sind gezwungen, sich auch mal auf ihren Instinkt zu verlassen. Alles in Allem fand ich das Buch sehr gelungen. Kein Mittelalterkrimi im herkömmlichen Sinne, wodurch ich mich eher in die Zeit hineinversetzt fühlte. Allein der Schluss war etwas utopisch - selbst für diese Zeitreise.
Ich bin gespannt, was das zweite Buch bringt. Ob da der Zeitsprung wieder genau so gelingt. Die Hauptakteure sollten ja nun schon etwas Erfahrung mit der Vergangenheit haben.