Zeitreisekrimi, der beide Genres, Zeitreise und Krimi, wunderbar vereint

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astrid b Avatar

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Das Buch habe ich vorgestern beendet und mir persönlich hat es richtig gut gefallen.
Schon die innovative Idee, einen Zeitreisekrimi zu schreiben finde ich genial.
Ich liebe beides, Zeitreiseromane und Krimis. Daher ist es für mich natürlich perfekt.

Nachdem Kommissarin Jo aus dem Bett geklingelt wird, sich auch noch herausstellt, daß sie mit ihrem so ungeliebten Kollegen zu einem Leichenfund muß, da ansonsten niemand verfügbar ist, ist es um ihre, eh schon leicht ungehaltene Stimmung, total geschehen.

Kaum bei Kloster, dem Fundort der Leiche, angekommen, stellt sich dann auch noch heraus, daß es sich nicht um eine aktuelle Leiche, sondern eine handelt, die schon ein paar Jahrunderte auf dem Buckel hat.

Super für Jos Laune...
Ihr Kollege Lutz hingegen sieht das alles wesentlich gelassener.
Die Rückfahrt treten beide gemeinsam an und als Jo abgelenkt durch ein Telephonat ist, passiert es auch schon. Das Auto verünglückt auf der winterlich eisigen glatten Fahrbahn durch einen entgegenkommenden Lastwagen.

Als Jo nach dem Unfall erwacht, befindet sie sich nicht etwa in einem Krankenhaus der Moderne, sondern hat plötzlich eine Magd neben sich sitzen, die hocherfreut ist, daß ihre Herrin endlich wieder erwacht ist.

Völlig überrumpelt und überfordert mit der momentanen Lage, stellt Jo dann auch noch fest, daß es nicht nur sie, sondern auch ihren ungeliebten Kollegen Lutz Jäger ins Mittelalter des Jahren 1380 verschlagen hat...

Die beiden müssen sich dann gemeinsam im Mittelalter mit einem Kriminalfall herumschlagen, was gar nicht so einfach ist, wenn einem die modernen Methoden wie DNA Analyse, Tatortsicherung und nicht einmal Fingerabdruckmöglichkeiten bleiben, an die man so gewöhnt ist.

Ich habe mich teilweise doch sehr amüsiert.
Jo wird als eine doch relativ zickige Dame dargestellt, im Gegensatz zu ihrem Kollegen Lutz, der selbst im Mittelalter seine Gelassenheit größtenteils beibehält.

Gerade diese Kontraste machen das Buch zu einem Gnuß. Wenn die beiden aufeinandertreffen, ist es oft herrlich komisch.
Auch das einstellen auf das so ungewohnte Leben überhaupt in dieser Zeit ist spannend dargestellt.

Was durch diese Art von Genre natürlich hervorragend funktioniert, daß die moderne Sprache und das moderne Handeln wesentlich realistischer wirkt, als in einem historischen Roman.
Oft wird ja gerade bei historischen Romanen bemängelt, daß die Protagonisten zu modern erscheinen.
Das kann hier nicht passieren - die Protagonisten SIND modern, sprich kommen aus dem 21. Jahrhundert.

Und das sorgt ebenfalls für witzige Dialoge, bzw. Situationen, wenn Lutz versucht, ein paar Mittelalterkindern das Fußballspielen beizubringen oder Jo sich darüber aufregt, daß es in der Zeit wichtiger zu sein scheint, an Wunder, Reliquien und Zauberei zu glauben, als an ihrer Meinung nach wichtigeren Dingen, wie eben die Aufklärung von Morden an "unbedeutenden" Menschen.

Mir hat das Buch wie gesagt sehr gut gefallen und es hat mich sehr gut unterhalten und macht mich doch sehr neugierig auf die Folgebände.
Dort hoffe ich dann auch zu erfahren,wie es überhaupt zustande kommt, weshalb die beiden so unverhofft durch die Zeit reisen können, müssen, dürfen.


Fazit
Ein Zeitreisekrimi, der beide Genres, Zeitreise und Krimi , meiner Meinung nach gut umsetzt, mit zwei konträren Protagonisten nicht nur für Spannung sondern auch für Humor sorgt.