Starkes Ende nach zähem Start

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leseleo Avatar

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Valentina Giambancos "13 Tage" ist in ein typisches Thriller-Cover gehüllt. Durch das Blut und die Kalenderoptik bekommt der Leser sofort den Eindruck, dass die Zeit knapp wird. Man ist sofort auf den Klappentext gespannt. Dieser gibt einen kurzen Einblick in die Handlung und man wird zum Lesen eingeladen. Ein gelungener Einband, der mein Interesse weckt.
Der Einstieg in das Buch mit den beiden Prologen ist gut und spannend. Der Einstieg in die eigentliche Handlung dann eher zäh. Man bekommt einen ausgiebigen Einblick in die Szenerie und erfährt viel über die Ermittler. Dies ist einerseits gut, andererseits doch etwas langwierig. Der Schreibstil von Giambanco ist anfänglich gewöhnungsbedürftig. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um in einen Lesefluss zu kommen und die Geschichte auf mich wirken zu lassen. Gerade gegen Ende wird es aber sehr bildlich und man kann sich super in die grausamen Szenen hineindenken.
Die Geschichte ab sich ist spannend gewählt und beschrieben. Die imaginäre Sanduhr der 13 Tage schwebt über den Ermittlungen, wenngleich ich mir gewünscht hätte, wenn diese herunterzählenden Tage eine größere Rolle in den Beschreibungen eingenommen hätten. Das kam mit ein wenig zu kurz und wirkte irgendwie gekünstelt. Der Spannungsbogen des Thrillers ist super, wenngleich es verhältnismäßig lange dauert, bis richtige Spannung aufkommt. Gerade gegen Ende hin gelingt es Giambanco aber, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Insbesondere die bildhafte Beschreibung der Schlussszenen sind sehr beeindruckend und man fiebert richtiggehend mit.
Alles in allem ist "13 Tage" ein guter Thriller, welcher aber sehr langwierig startet. Die Spannung steigt erst gegen Ende, was den Gesamteindruck ein wenig schmälert. Die Bezug zum Titel und das Potential, dass diese imaginäre Sanduhr "13 Tage" hat, wurde meiner Meinung nach zu wenig ausgenutzt. Da wäre mehr Spannung drin gewesen. Das Ende des Thrillers entschädigt dann aber für den schwachen Start und verleiht dem Buch einen positiven Gesamteindruck.