Zwar kein nervenzerfetzend-atemraubender Thriller, aber doch spannend und gut ge

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Von „13 Tage“ versprach ich mir nervenzerfetzende Spannung mit überraschenden Wendungen und authentische Protagonisten, die dem Leser nahe gebracht werden, ohne diesen zu detailliert mit Hintergrundgeschichten zu langweilen ~ denn so sollte ein guter Thriller für mich sein.

Nach den nun vollbrachten 576 Seiten bin ich ein wenig zwiegespalten, wie ich rezensieren bzw. das Buch bewerten soll, aber von vorne.

Kurz zum Inhalt:
Detective Alice Madison ist erst seit kurzem bei der Mordkommission und muss erst noch ihre Rolle/Stellung dort finden, denn um sie herum arbeiten fast nur altgediente Kollegen.
Und dann wird sie gleich mit einem Fall konfrontiert, der auch für hartgesottene Polizisten nicht alltäglich ist: ein Anwalt wird mitsamt seiner Frau und den zwei kleinen Söhnen in seinem Haus grausam ermordet. Der Täter hat sich noch die Zeit genommen, die Worte „13 Tage“ verschnörkelt in den Türrahmen zu ritzen. Dies ist sein Ultimatum und die Ermittler merken bald, dass dieser Täter mit herkömmlichen Methoden nicht zu fassen sein wird.
Zudem ergeben sich Parallelen zu einem Fall, der vor über 25 Jahren geschah...

So weit, so gut.
V.M. Giambanco erfindet das Rad mit „13 Tage“ nun nicht neu, aber da man alles irgendwie doch schon mal gelesen hat, mag man ihr das auch nicht wirklich zum Vorwurf machen.
Wichtig ist dann für mich ein ganz eigener Stil, der im besten Falle die Neugier des Lesers soweit weckt, dass er gebannt weiterliest. Zu 100 % hat die Autorin dieses Kriterium für mich zwar nicht erfüllt, aber große Leseunterbrechungen gab es für mich auch nicht; zumindestens keine, die nur in ihrem Schreibstil begründet lagen.

Sie schreibt schon wirklich spannend, nur nicht so atemraubend, wie ich das aus vielen Thrillern kenne und mir auch hier teilweise gewünscht hätte. Der Spannungsbogen reichte zwar aus, um mich bei Laune und am Buch zu halten, aber einige Szenen hätte ich mir dennoch etwas wendungsreicher und überraschender gewünscht, denn als Leser tappt man doch nicht so lange im Dunklen, dass man erst ganz am Ende alles erkennt, was in meinen Augen einen sehr guten Thriller ausmacht.
Aber jeder Thriller hat seinen ganz eigenen Spannungsbogen und die Autorin macht diese für mich relativ kleinen Mankos durch eine interessante Geschichte und gut skizzierte Figuren schon wieder fast wett. Gut geschrieben fand ich „13 Tage“ allemal.

Ergo vergebe ich 3,5 Sterne ~ die ich aber auf 4 Sterne aufrunde, denn die Geschichte war an sich stimmig und ja auch spannend, die Protagonistin authentisch und vor allem glaubwürdig und dafür fand ich durchschnittliche 3 Sterne (die ja „nicht schlecht“ bedeuten) dann doch zu wenig, denn 4 Sterne (= „gefällt mir“) hat die Autorin sich meines Erachtens verdient.

Mein Fazit: V.M. Giambanco bietet gute, mehr als durchschnittliche Spannungsunterhaltung ~ die für mich zwar nicht konsequent das ganze Buch über, aber doch in großen Teilen zu fesseln vermochte und ich würde weitere Bücher von ihr durchaus lesen.