Einfach nur grandios

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moma58 Avatar

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Zum Inhalt: 30 Jahre sind genug im kalten und herzlosen Deutschland. Hüseyin kam 1971 als Gastarbeiter (erst alleine, dann holte er seine Familie nach und nach dazu). Jetzt hat er sein Ziel erreicht und sich seinen größten Wunsch erfüllt: Eine Eigentumswohnung in Istanbul - das Schicksal meint es nicht gut mit ihm, er stirbt am Tag des Einzugs.
Wortgewaltig, intelligent, scharfsinnig und ehrlich ohne beschönende Töne dafür mit klaren Worten beschreibt die Autorin die Familie. Jedem Familienmitglied wird ein Kapitel gewidmet. Sechs unterschiedliche Menschen und Charaktere, sechs total voneinander abweichende Geschichten, die am Ende doch ein Ganzes ergeben: Die Familie. Viele unausgesprochene Dinge und bedeutungsvolle Blicke und ganz viel Nicht-Gesagtes treffen aufeinander - das Schweigen der Eltern, das Leiden der Kinder.
Dieser Roman zog mich in seinen Bann, einen Lesebann, dem ich nicht mehr entkommen konnte. Immer tiefer tauchte ich in diese grandiose Familiengeschichte ein und versuchte so, die Mutter, den Vater, die Kinder zu verstehen.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil: Fatma Aydemir ihr Handwerk versteht. Sie schreibt und beschreibt in einer fast schon schmerzhaften Intensität.