Familiärer Perspektivenwechsel

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Der Roman von F. Aydemir lebt von den unterschiedlichen familiären Ebenen. Zunächst erscheint mir aber vor allem der Titel einen genaueren Blick wert. Denn ein Dschinn, ein in der islamischen Tradition oder in Mythen bekanntes Geisteswesen oder Schutzgottheit, von dem man sagt, dass es sich zwar nur selten Menschen zeigt, aber großen Einfluss im positiven oder negativen auf sie ausüben kann, spielt zunächst eine gewisse Rolle. Mit diesem Wissen liest sich der Einstieg in Hüseyins Ableben in einem anderen intensiveren Licht. Ebenso ist dieser Gesellschaftsroman in einem sehr ausgewählten, eingänglichen und mitreißenden Sprachstil verfasst. Inhaltlich haben alle Familienmitglieder ihre eigene innere Geschichte mit und um ihre Integration in Deutschland und ihren türkischen- kurdischen Wurzeln, diese werden intensiv in eigenen Kapiteln erzählt. Somit erhält der Leser:inn einen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Charaktere und ihre Gedanken und Empfindungen. Ein unbedingt lesenswerter Roman und Start ins neue Jahr 2022...