"Niemand wird je meinen Schmerz verstehen" - ein wunderbares Buch!

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katharina.51 Avatar

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Die Autorin schreibt die Geschichte einer türkischen Familie, die in den siebziger Jahren als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland kamen.
Das Ziel aller war es, ein besseres Leben zu erschaffen. Ob das gelungen ist,
erzählt das Buch in der Geschichte von Hüseyn, seiner Frau Emine und seinen
Kindern.
Die große Tragik liegt in den Konflikten der verschiedenen Generationen und
Kulturen. Sie kommen aus einer alten Welt im Herzen Asiens, aus einem Leben, das bestimmt ist durch Tradition und Religion.
Wie kommt man in Deutschland zurecht, wo all dies keine Rolle mehr zu spielen scheint. Die Kinder wachsen zwischen zwei Welten auf, sie streben voran, während die Eltern versuchen, sie in der Sicherheit des Alten festzuhalten. Man versteht sich nicht, in dieser Familie, die fortwährend spricht, ohne etwas preiszugeben", sagt Peri, eine der Töchter.

Fatma Aydemir hat uns ein wunderbares Buch geschenkt.
In fantasievollen, treffenden, bildhaften Beschreibungen schildert sie Situationen und Geschehen und nimmt uns mit in tiefe Gefühle von Verletzung und Trauer.
"Niemand wird je meinen Schmerz verstehen", sagt Emine, die Mutter.
"Dschinns" ist ein Buch mit tiefgehenden Erkenntnissen einer Autorin,
"die mittendrin war".

Dschinns sind in der islamischen Welt allgegenwärtige, oft übelwollende Geistwesen, doch die Autorin bietet uns noch eine andere Erklärung an.
In ihrem Buch schreibt sie(S.193): "Vielleicht sind das die Dschinns, die
Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder
nicht, aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in
Ruhe lassen, dass sie im Verborgenen bleiben für immer."