Christlich geprägter Motivationsratgeber

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
missgowest Avatar

Von

Jennifer Fulwiler fühlte sich als Ehefrau, Mutter von sechs Kindern und Radiomoderatorin nicht ausgefüllt. Selbst als sie Bücher schrieb und veröffentlichte, fehlte ihr etwas. Erst seit sie als Comedienne auf der Bühne steht, scheint sie angekommen zu sein; sie hat ihr Funkeln gefunden.

In ihrem Ratgeber „Du hast da dieses Funkeln: Wie das, wofür du brennst, die Welt heller macht“ erzählt sie in 22 Kapiteln, wie man durch dieses Funkeln sein eigenes Leben bereichert – und dadurch auch das anderer Menschen. Ihre Thesen werden durch viele Anekdoten aus ihrem Leben untermauert. Am Schluss gibt sie ihren Leser*innen einen Freifahrtschein, der dazu berechtigt, einengende Grenzen zu durchbrechen.

Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft und war nach der Lektüre ernüchtert. Ich brauche nicht die Erlaubnis von einer fremden Frau, meine Grenzen zu überwinden. Diese Entscheidung liegt einzig bei mir selbst. Beim Lesen des 7. Kapitels „Du wirst die Widerstände überwinden“ hätte ich die Lektüre fast abgebrochen. Das lag daran:

„Dein Funkeln ist eine Aufgabe, zu der du bestimmt bist. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass du diese Aufgabe erfüllen sollst. Darum ist es wichtig für dich zu wissen: Da draußen gibt es eine Macht, die dich aufhalten will.“ […] Ja genau, das Böse. Nach meiner Bekehrung vom Atheismus zum christlichen Glauben lernte ich etwas kennen, was mit zu den größten Veränderungen in meinem Denken beitrug: die Auffassung, dass es in der Welt eine dunkle geistliche Macht gibt, die real ist und reale Kräfte besitzt.“ (S. 58/59)

Der größte Teil des Buches ist motivierend und regt dazu an, ein Betätigungsfeld zu finden, dass das innere Funkeln heller strahlen lässt, aber als Jennifer Fulwiler auf Seite 59 den Teufel erwähnte, war mir klar, dass dieser Motivationsratgeber leider gerade noch 3 von 5 Funkelmomenten von mir erhalten wird. Der Grundgedanke ist jedoch sehr gut – jeder Mensch sollte erleben dürfen, wie es ist, einer Tätigkeit nachzugehen, die ihn erfüllt.