Eine emotionale Reise

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svettusch Avatar

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Ein neuer Roman von Mhairi McFarlene - und was für einer. Früher hatte ich viele ihrer ersten Romane gelesen, die mich irgendwann nicht mehr gänzlich überzeugen konnten, aber ich muss sagen, dass ihre neusten Bücher vollends bei mir punkten. So langsam mausert sie sich zu einer Lieblingsautorin (zurück).

In "Du hast mir gerade noch gefehlt" geht es um Eve, die schon jahrelang heimlich in Ed verliebt ist. Beim gemeinsam Pub-Quiz-Abend macht dessen Freundin ihm einen Heiratsantrag und Eves Welt steht Kopf. Zudem muss sie einen weiteren, emotionalen Einschlag in ihrem Leben verkraften und dann steht auch noch der verbannte Bruder ihrer besten Freundin vor ihr, der zunächst alles andere als sympathisch wirkt ...

Die Geschichte lebt vor allen von den Emotionen und ist daher ruhiger, als andere McFarlene Romane. Oftmals nimmt Eve den/die LeserIn mit in ihre Gedankenwelt. Was langweilig sein könnte, ist hier eine spannende Auseinandersetzung mit vielen Fragen des Lebens. Die Autorin schafft es, Humor, Trauer, Liebe und Freundschaft gekonnt miteinander zu verbinden. Manchmal sind es nur eingestreute Nebensätze, die bei mir dennoch einen Aha-Moment hervorgerufen haben. Maßgeblich trägt hier sicher ihr toller Schreibstil und die sympathischen Charaktere dazu bei.

Eve muss man mögen. Es macht Spaß, sie bei ihren alltäglichen Kämpfen zu begleiten. Sie ist stark, witzig und wortgewandt. Auch die anderen Nebencharaktere sind alle treffend gezeichnet. Ed, der Lebemann, der alles richtig macht. Justin, mit seinem morbiden Humor. Die lebensfrohe Susie, die nie um einen Kommentar verlegen ist und vor allem ihr Bruder Fin, der im Laufe des Buches immer vielschichtiger dargestellt wird und dessen anfängliche Kaltherzigkeit Stück für Stück aufgedeckt wird.

Fazit: Ein tolles Buch, ich habe es verschlungen.