Von Freunden, unglücklich verliebt sein und quizzen im Pub

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justm. Avatar

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Eve hat einen kleinen, aber feinen Freundeskreis, der ihr alles bedeutet.
Alles könnte einfach und gut sein, gäbe es da nicht das kleine Problem, daß sie schon seit Schulzeiten in ihren Freund Ed verliebt ist, der, wie sollte es anders sein, aber eine Freundin hat.
Dieses unglückliche Verliebtsein würde wohl immer so weitergehen, wenn nicht eines Abends eine Katastrophe den Freundeskreis erschüttern würde.

Wer bei "Du hast mir gerade noch gefehlt" eine 08/15-Liebesschnulze erwartet (gegen, die absolut nichts spricht), der mag eventuell ein wenig enttäuscht werden, denn Autorin Mhairi McFarlane schafft es gleich zu Beginn des Buches, nicht nur Protagonistin Eve, sondern auch den Leser*innen, den Boden unter den Füßen wegzuziehen. (Wer, wie ich, nahe am Wasser gebaut ist, sollte also auf jeden Fall Taschentücher bereit halten.)

Kaum ist die Katastrophe passiert, entwickelt sich die "eigentliche Geschichte":
Da wäre auf der einen Seite der Umgang mit dem Unglück und ein eigenwilliges Liebesdreieck, auf der anderen Seite aber auch eine erstaunlich vielschichtig und psychologisch durchdachte Seite der Geschichte, die, gerade zum Schluß hin, Licht ins Dunkel all der Geheimnisse, die im Lauf des Buches aufgedeckt werden, bringt.

Die Tatsache, daß mit Hilfe von ein wenig Psychologie für Charakterwachstum und Klärung gesorgt wird, ist etwas, das mir, soweit ich mich erinnern kann, in dieser Art Buch, noch nie unterkam, ich aber als sehr angenehm empfunden habe. Auch, weil es nie belehrend rüberkam, sondern natürlich in die Gespräche der Figuren eingebaut wurde.


Dieses Buch möchte ich allen empfehlen, die schon mal unglücklich verliebt waren, einen Verlust verarbeiten mussten oder die einfach mal wieder ein gutes Buch lesen wollen.