Für mich leider eine große Enttschäuschung

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romy_abroad Avatar

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Die Gestaltung des Buchcovers hat mich direkt angesprochen: Der großformatige Cocktail, das Spiel mit den Farben und Texturen machen neugierig. Der Hinweis im Klappentext, dass die Protagonistin als Barkeeperin arbeitet, zeigt wie stimmig das Motiv gewählt ist. Auch die Idee eines weiblichen Serienkillers hat mir gut gefallen - Frauen können ja schließlich alles, was Männer können, warum sollten wir uns also in diesem Bereich verstecken?
Die Geschichte entwickelt sich ganz so, wie ich es erwartet habe: Sophie arbeitet in einem Restaurant an der Bar, die übergriffigen und maßlos dummen Männer werden ihr irgendwann zu viel, also beginnt sie damit, sie loszuwerden. Nach dem ersten kommt sie auf den Geschmack, und so mordet sie munter weiter. Dabei handelt sie nicht im Affekt, sondern geht planmäßig und kontrolliert vor. Daher hinterlässt sie kaum Spuren, und das örtliche Police Department tappt im Dunkeln. An den Ermittlungen ist auch die junge schwarze Polizistin Nora beteiligt, die die ersten Fälle zwar mit Enthusiasmus bearbeitet, doch aufgrund des Mangels an Beweisen und Rückhalt ihres Vorgesetzten immer frustrierter wird. Um sich ihren Ärger und Kummer von der Seele zu reden landet sie immer öfter auf ein Feierabendbier - ihr habt es geahnt - an Sophie's Bar. Wie lange wird Sophie mit ihrem neuen Hobby unentdeckt bleiben?
Leider hat mir, bis auf die Idee der Geschichte, die im Klappentext vermittelt wird, wirklich gar nichts an dem Buch gefallen. Ich habe den Großteil nur widerwillig gelesen, und dabei häufig die Stirn gerunzelt und den Kopf geschüttelt. Der Schreibstil hat mir nicht zugesagt, und die Vorliebe der Autorin für die menschliche Anatomie und Analogien rund um Insekten hat mich überwiegend angeekelt. Der Fokus der Erzählung liegt sehr stark auf Sophie und ihren Taten, die Ermittlungen rund um Nora werden kaum geschildert, wodurch kein Katz-und-Maus-Spiel entsteht, sondern die beiden Handlungsstränge weitgehend unabhängig voneinander vor sich hinplätschern. Die Geschichte will zu viel, und doch erreicht sie kaum etwas. Rückblickend ist mir auch aufgefallen, dass der Klappentext Informationen verrät, die erst am Ende des Buches Teil der Geschichte werden. Also nicht einmal der Klappentext wurde wirklich gut geschrieben.
So leid es mir tut, ich habe wirklich schon lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, bei dem ich so mit mir kämpfen musste, um es fertig zu lesen. Entsprechend kann ich "Du kennst sie" wirklich nicht weiter empfehlen.