Leider sehr zäh

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jacky1304 Avatar

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Sophie ist Barkeeperin und schon aus Berufswegen ständig aufdringlichen Männern ausgesetzt. Irgendwann platzt der jungen Frau der Kragen und sie bringt einen besonders nervigen Gast kurzerhand um. Doch bei diesem Mord bleibt es nicht, denn Sophie erkennt ihre Freude am Töten. Und damit hört sie selbst dann nicht auf, als die Polizistin Nora zum Stammgast in der Bar wird. Kennt diese Frau keine Skrupel oder ist sie zu selbstsicher und begibt sich in Teufels Küche?

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Dieses Glas mit dem Gesicht darin und dazu die erhabene Oberfläche - gefällt mir gut.
Der Klappentext auf der Buchrückseite hat mich neugierig gemacht. Nun habe ich aber zusätzlich den Text auf der Innenklappe gelesen und das war ein Fehler.
Ich habe die ganze Zeit sehnsüchtig darauf gewartet, dass Nora und Sophie sich anfreunden. Und das passiert einfach erst nach der Hälfte des Buches. Vorher treffen sie noch nicht mal wirklich aufeinander.
Meiner Meinung nach ist das viel zu spät. Bis dahin zieht sich die Handlung nämlich wie Kaugummi und es passiert nichts wirklich spannendes.
Dann nimmt das Buch endlich etwas Fahrt auf, wird aber leider immer wieder ausgebremst durch die Passagen mit Sophies oder Noras - nennen wir es mal -„inneren Dämonen“. Ich war irgendwann genervt. Klar wirkte es ab und an hilfreich, um Sophies Beweggründe zu verstehen. Aber es drehte sich einfach zu stark darum. Ich hätte mir einen größeren Augenmerk auf das Zwischenmenschliche zwischen den beiden Frauen gewünscht.

Das Ende fand ich gut - wenn auch nicht überraschend. Denn auch dazu wird im letzten Satz der Inhaltsangabe schon zu viel verraten. Sowas darf doch nicht sein! Ohne diesen Spoiler wäre der Twist definitiv besser gewesen. Und was am Anfang des Buchen zu viel war, fehlt hintenraus an Seiten. Das hätte anders gelöst werden müssen.

Vielleicht liegt es an meinen Erwartungen. Vielleicht wäre meine Meinung anders ausgefallen, hätte ich den Klappentext innen nicht gelesen. Aber so ist es für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch mit zahlreichen Längen.
Und ich würde allen Lesern raten: lasst die Finger vom Klappentext innen!