Durchwachsen

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chrischid Avatar

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Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Mensch sich anpasst, in der Regel versucht nicht unangenehm aufzufallen und nach Möglichkeit schon gar nicht anzuecken. Doch was bewirkt diese Lebensweise? In erster Linie Unzufriedenheit, auf Dauer kann sich aber auch ein regelrechter Selbsthass entwickeln. Umso wichtiger, in sich zu gehen, seinem Glück auf die Sprünge zu helfen und zu versuchen den richtigen Weg zu finden.

Blake D. Bauer versucht den Leser direkt dort zu packen wo es weh tut, ihm den Spiegel vorzuhalten, um jeden sofort erkennen zu lassen, dass man zwar einerseits nicht alleine ist, andererseits aber unbedingt an sich arbeiten muss, um aus bisherigen Zwängen auszubrechen. Allerdings sollte man versuchen einen neutralen Blick zu behalten, denn sicherlich ist nicht jede von ihm angebrachte Methode allgemeingültig, sonst gäbe es keine Individuen. Vielmehr kann man sich aus seinen Darstellungen diejenigen herausfiltern, die am ehesten umsetzbar erscheinen und bei denen während des Lesens bereits eine positivere Stimmung eintrat. Vielleicht nähert man sich der ganzen Sache aber auch vollkommen anders, man wird merken welche Herangehensweise zum angestrebten Ziel führt.

Mit Erkundungsfragen, Schlüsselsätzen und Übungen bezieht der Autor den Leser direkt mit ein und vertieft damit das zuvor Gelesene. Entsprechend sollte man sich die Zeit und Ruhe nehmen, um seinen Ausführungen zu folgen und vielleicht im Anschluss sogar die ein oder andere Aufgabe anzugehen. Manche Kapitel erscheinen von Anfang an ansprechend, anderen wiederum wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden, aber das ist vollkommen in Ordnung, denn auch dies ist der Individualität geschuldet, die unbedingt vorhanden bleiben muss.

Im Grunde erzählt der Autor nicht viel neues, vermittelt aber vielleicht den ein oder andere Ansatz, mit dem man sich als Leser noch nicht beschäftigt hat. Somit erhält man Anregungen, die durchaus nützlich sein können, vornehmlich im Alltag. Dennoch sollte man vorsichtig sein und keine radikale Wendung erwarten, denn ein gewisses Maß an Realitätssinn sollte man immer walten lassen, bevor der ein oder andere Tipp befolgt wird. Einige Kapitel hätten ruhig kürzer gehalten werden können, denn hier wiederholt der Autor sich häufig und vermittelt so das Gefühl den Leser für nicht ganz zurechnungsfähig zu halten bzw. seine Auffassungsgabe infrage zu stellen.

Selbsthilfebücher gibt es wie Sand am mehr, da ist es schwierig in „gut“ und „weniger gut“ zu selektieren, denn jeder Mensch empfindet anders und benötigt eine andere Art von Hilfestellung. Entsprechend bezieht sich die Bewertung ausschließlich auf die rein subjektive Meinung zum vorliegenden Titel.