„Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven – ruhig, aber richtig gut geschrieben

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lili_1302 Avatar

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„Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven ist ein ruhiger, atmosphärischer Roman, der irgendwo zwischen Thriller und Familiendrama liegt. Die Geschichte spielt in einer abgelegenen norwegischen Gemeinde, wo scheinbar jeder jeden kennt – und doch trägt jeder sein eigenes Geheimnis mit sich herum. Ohne zu viel zu verraten: Es geht um Schuld, Vertrauen und die Frage, wie gut man die Menschen um sich herum wirklich kennt.

Was mir sofort aufgefallen ist, ist der richtig gute Schreibstil. Lillegraven schreibt total flüssig und angenehm, sodass man sich schnell in die Geschichte hineinfindet. Der Einstieg gelingt super – man ist sofort drin und will einfach wissen, wie es weitergeht. Das Buch hat eine besondere Atmosphäre, ruhig, aber eindringlich, und das gefällt mir sehr gut. Zwar gibt es kaum klassische Spannung oder große Action, aber das hat mich gar nicht gestört. Nicht jeder Thriller muss Spannung pur liefern – hier zählen die leisen Töne und die guten Ideen, die die Autorin einbringt.

Das Ende fand ich auch interessant gemacht, es rundet die Geschichte schön ab, ohne zu aufgesetzt zu wirken. Insgesamt ist „Düsteres Tal“ für mich eine echt angenehme Lektüre – kein Pageturner im klassischen Sinn, aber ein Buch, das man gerne liest. Ich würde sagen: vier von fünf Sternen, einfach weil es sich so gut lesen lässt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.