Psychoempatisch – kalt, klug, gnadenlos
        Worum geht’s?
Um ihrer Vergangenheit zu entkommen, flieht Clara Lofthus nach Nairobi. Dort baut sie für UNICEF eine Schule auf – ein Ort des Lichts in einem Land voller Schatten. Bei einem Terroranschlag beweist Clara einmal mehr ihre eiserne Kontrolle. Sie rettet die meisten Kinder, aber rettet sie sich selbst? Zurück in Oslo wird ihr erneut das Amt der Justizministerin angeboten. Eine zweite Chance – oder der letzte Schritt in den Abgrund?
Meine Meinung:
Nach dem letzten Thriller um Clara Lofthus hatte ich ehrlich nicht mit einer Fortsetzung gerechnet. Umso größer die Überraschung, als „Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven plötzlich auf meinem Stapel lag – und mich sofort in seinen Bann zog. Die Autorin versteht es meisterhaft, uns mit kurzen Rückblicken in Claras Vergangenheit zurück ins Spiel zu holen. Schnell sitzt man wieder in dieser beklemmenden, kühlen Atmosphäre, in der Moral nur noch ein Wort ist und Gerechtigkeit etwas, das Clara selbst definiert.
Clara bleibt ein faszinierendes Rätsel: eine Frau, die Mitgefühl ausstrahlt – und zugleich ohne mit der Wimper zu zucken tötet. Eine Psychoempathin, halb Engel, halb Rächerin. Man will sie hassen, aber sie lässt es nicht zu. Vielleicht, weil sie so eiskalt ehrlich ist. Und dann sind da Erik Heier, der plötzlich mehr als nur eine Nebenrolle bekommt, und Axel, Claras neuer Ehemann – beide auf ihre Weise Gefangene in Claras perfekt kontrolliertem Kosmos. Jeder Charakter ist kantig, beschädigt und doch präzise aufeinander abgestimmt wie Zahnräder in einer Uhr, die unaufhaltsam auf Explosion tickt.
Die Geschichte entfaltet sich wie ein politisch-psychologisches Labyrinth. Alte Sünden steigen an die Oberfläche – vom ersten Mord an Magne bis hin zu den jüngsten Taten. Heier verfolgt Claras Spuren mit verbissener Akribie, Axel kämpft mit der Wahrheit, und Claras Kinder beginnen zu ahnen, in welcher Dunkelheit sie aufwachsen. Terrorismus, Machtgier, Rache – und irgendwo dazwischen: Freundschaft, Schuld und der Wunsch nach Kontrolle. Die Spannung bleibt konstant hoch, bricht aber immer wieder eruptiv aus, wenn neue Puzzleteile ans Licht gezerrt werden. Lillegraven schreibt mit messerscharfer Präzision, schafft Szenen, die wie kalter Nebel über der norwegischen Landschaft hängen – und Figuren, die man selbst nach der letzten Seite nicht loswird.
Und das Ende? Ist es wirklich vorbei? Was ist mit Clara und Andreas? Bereitet Clara schon ihren nächsten Zug vor?
Fazit:
Ein düster-intelligenter Thriller, der zwischen Gefühl und Wahnsinn balanciert wie eine Klinge im Mondlicht. „Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven ist kein einfaches Buch – es ist eine psychologische Achterbahnfahrt durch Schuld, Macht und Moral. Wer sich traut, in Claras Kopf zu blicken, wird belohnt: mit Gänsehaut, Abgründen und brillantem Nervenkitzel.
5 Sterne – eiskalt, fesselnd, grandios.
      
    Um ihrer Vergangenheit zu entkommen, flieht Clara Lofthus nach Nairobi. Dort baut sie für UNICEF eine Schule auf – ein Ort des Lichts in einem Land voller Schatten. Bei einem Terroranschlag beweist Clara einmal mehr ihre eiserne Kontrolle. Sie rettet die meisten Kinder, aber rettet sie sich selbst? Zurück in Oslo wird ihr erneut das Amt der Justizministerin angeboten. Eine zweite Chance – oder der letzte Schritt in den Abgrund?
Meine Meinung:
Nach dem letzten Thriller um Clara Lofthus hatte ich ehrlich nicht mit einer Fortsetzung gerechnet. Umso größer die Überraschung, als „Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven plötzlich auf meinem Stapel lag – und mich sofort in seinen Bann zog. Die Autorin versteht es meisterhaft, uns mit kurzen Rückblicken in Claras Vergangenheit zurück ins Spiel zu holen. Schnell sitzt man wieder in dieser beklemmenden, kühlen Atmosphäre, in der Moral nur noch ein Wort ist und Gerechtigkeit etwas, das Clara selbst definiert.
Clara bleibt ein faszinierendes Rätsel: eine Frau, die Mitgefühl ausstrahlt – und zugleich ohne mit der Wimper zu zucken tötet. Eine Psychoempathin, halb Engel, halb Rächerin. Man will sie hassen, aber sie lässt es nicht zu. Vielleicht, weil sie so eiskalt ehrlich ist. Und dann sind da Erik Heier, der plötzlich mehr als nur eine Nebenrolle bekommt, und Axel, Claras neuer Ehemann – beide auf ihre Weise Gefangene in Claras perfekt kontrolliertem Kosmos. Jeder Charakter ist kantig, beschädigt und doch präzise aufeinander abgestimmt wie Zahnräder in einer Uhr, die unaufhaltsam auf Explosion tickt.
Die Geschichte entfaltet sich wie ein politisch-psychologisches Labyrinth. Alte Sünden steigen an die Oberfläche – vom ersten Mord an Magne bis hin zu den jüngsten Taten. Heier verfolgt Claras Spuren mit verbissener Akribie, Axel kämpft mit der Wahrheit, und Claras Kinder beginnen zu ahnen, in welcher Dunkelheit sie aufwachsen. Terrorismus, Machtgier, Rache – und irgendwo dazwischen: Freundschaft, Schuld und der Wunsch nach Kontrolle. Die Spannung bleibt konstant hoch, bricht aber immer wieder eruptiv aus, wenn neue Puzzleteile ans Licht gezerrt werden. Lillegraven schreibt mit messerscharfer Präzision, schafft Szenen, die wie kalter Nebel über der norwegischen Landschaft hängen – und Figuren, die man selbst nach der letzten Seite nicht loswird.
Und das Ende? Ist es wirklich vorbei? Was ist mit Clara und Andreas? Bereitet Clara schon ihren nächsten Zug vor?
Fazit:
Ein düster-intelligenter Thriller, der zwischen Gefühl und Wahnsinn balanciert wie eine Klinge im Mondlicht. „Düsteres Tal“ von Ruth Lillegraven ist kein einfaches Buch – es ist eine psychologische Achterbahnfahrt durch Schuld, Macht und Moral. Wer sich traut, in Claras Kopf zu blicken, wird belohnt: mit Gänsehaut, Abgründen und brillantem Nervenkitzel.
5 Sterne – eiskalt, fesselnd, grandios.
