Das turbulente Leben der Mitwirkenden des Königlichen Hoftheaters

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
magdas_buecherwelt Avatar

Von

Dresden, im April 1841: Während Hunger und Armut die Stadt beherrschen, wird das von Gottfried Semper neu erbaute Königliche Hoftheater feierlich eröffnet.
Für Familie Spielmann bildet die Musik den Mittelpunkt der Welt. Der Vater, Justizrat Georg Spielmann, ist Violinist und träumt davon, Konzertmeister der Königlichen Hofkapelle zu werden. Seine älteste Tochter Elise liebt das Geigenspiel ebenso wie er. Allerdings ist für sie ein Leben als Ehefrau des Hofkompositeurs Adam Jacobi vorgesehen. Dieses Leben lässt sich nicht mit einer Karriere als Violinistin vereinbaren.
Ein Großteil der Handlung spielt im und um das Hoftheater, vor und hinter den Kulissen des berühmten Opernhauses. Wir lernen die Mitwirkenden kennen: die Primaballerina, die Darsteller, die Garderobiere und ihren Mann, den Damenschneider, den Repetitor und Ballettmeister, den Kapellmeister, den Theaterdiener, den Bühnenfriseur, den Theaterwachtmeister, die Logenschließer, die Heizer, die Requisitenbeauftragte und die Garderobenfräuleins.
Elise verliebt sich in den Bühnenmaler Christian, mit schlechtem Gewissen fiebert sie heimlichen Treffen mit dem jungen Malergehilfen entgegen. Durch Zufall erfährt sie, dass ihr zukünftiger Ehemann ein dunkles Geheimnis hütet, das Wissen darum weiß sie geschickt für sich zu nutzen.
Die Autorin hat den damaligen Zeitgeist authentisch eingefangen und ihre Leser:Innen nach Dresden ins 19. Jahrhundert versetzt. Der bildhafte Schreibstil hat mich mitgerissen und gefesselt. Der Roman lebt von Emotionen, gewährt aber dank gründlicher Recherche der Autorin auch einen tiefen Einblick in die politische und wirtschaftliche Situation Sachsens in der damaligen Zeit.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Elise, Adam, Christian, Ernestine und dem Waisenkind Netti weitergeht. Ich hoffe, dass auch Elises Schwestern und ihr Bruder in der Fortsetzung wieder eine Rolle spielen werden.
Den Roman empfehle ich allen, die die Musik in allen ihren Variationen lieben, den Leser:Innen von historischen Romanen, aber auch denjenigen, die sich mit Dresden verbunden fühlen, da die Stadt mit ihren berühmten Sehenswürdigkeiten (die Hofkirche, die Frauenkirche, der Altmarkt, der Striezelmarkt) viel Raum einnimmt.