Elsie blieb mir fremd

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vero97 Avatar

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Ich beziehe mich bei meiner Bewertung auf die Hörbuchfassung des Romans „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“, gelesen von Cathlen Gawlich.
Die Sprecherin besitzt eine sehr klare, angenehme, melodische und mit der Handlung gut harmonierende Stimme. Ihre Tempo und Betonung gefielen mir sehr gut und machten das Hörbuch leicht verständlich und gut zu verfolgen.
Schon mit den ersten Zeilen katapultiert das Buch den Leser in die vorweihnachtliche Zeit Dresdens im Jahre 1820. Haupthandlungszeitraum der Geschichte ist jedoch erst gut 20 Jahre später und beschreibt das Leben der jungen, wohlhabenden Elsie, die beseelt von der Musik einer durch die damaligen Konventionen bestimmte Zukunft entgegen sieht und mit dieser hadert. So atmosphärisch die Autorin die Zeit aufleben lässt, so fremd bleiben mir leider die Charaktere. Weder die aufkeimende Liebe Elsies, noch deren inneres Ringen, ihre Obsession zur Musik oder das Schicksal der Ballerina wurden für mich wirklich greifbar. Besonders das Wesen Elsie blieb mir dabei zu oberflächlich. Die Tiefe, das Menschliche fehlte mir, was den Reiz des Buches deutlich schmälerte. Schade.