Gefangen zwischen zwei Welten

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elle73 Avatar

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„Dunkel der Himmel und goldhell die Melodie“ ist mein erster Roman von der Bestsellerautorin Anne Stern. Obwohl mich das schlichte Cover erst einmal wenig angesprochen hat, beeindruckt mich dieses Buch ab der ersten Seite.

Erzählt wird die Geschichte der jungen Elise Spielmann, welche die Musik liebt und davon träumt als Violinistin auf der Bühne zu stehen, was zu ihrer Zeit nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist. Stattdessen soll sie einen älteren Mann heiraten, obwohl ihr Herz Christian Hildebrand gehört. Eingewoben wird diese Tragödie in die Entstehungszeit der berühmten Semperoper in Dresden im Jahr 1841, in welcher Christian als talentierter Malergehilfe tätig ist und Elise seit ihrem ersten Besuch verzaubert.

Das alles erzählt Anne Stern in einer flüssigen, leicht zu lesenden Sprache. Die Hintergründe des Opernhauses sind gut recherchiert, die Geschichte von Elise, die gefangen zwischen ihrer Liebe zur Musik und den Konventionen ihrer Zeit ist, absolut mitreißend. Auch die Geschichten der weiteren Romanfiguren, die in der Semperoper tätig sind, umrahmen das ganze äußerst unterhaltsam. Und über allem schwebt die Kraft der Musik. Wer diese liebt, wird sie beim Lesen tatsächlich hören.

Für Liebhaber großer, tragischer Liebesgeschichten und klassischer Musik ein in jeder Hinsicht sehr empfehlenswerter Roman. Einen kleinen Abzug gibt es für die Tatsache, dass es sich um eine Reihe handeln soll, was aus dem Ende des Buches auch klar ersichtlich ist. Mir persönlich fällt es immer sehr schwer, monatelang auf die Fortsetzung einer Geschichte zu warten bzw. sich dann wieder hineinzufinden.

Nichtsdestotrotz: Eine Hommage an die Liebe, die Musik, die Semperoper und die Stadt Dresden – klare Kaufempfehlung!