Neue Reihe von Anne Stern

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butterfly72 Avatar

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Dresden im Jahr 1841: Elise liebt die Musik und sie liebt es, Geige zu spielen. Doch wird sie in ihrer bevorstehenden arrangieren Ehe mit Adam Jacobi ihre Leidenschaft weiterhin verfolgen können? Sie träumt davon, Violinistin zu werden. Sie verliebt sich während eines Opernbesuchs in Christian. Dieser hat eine Leidenschaft für Malerei und ist für die Bühnenbilder zuständig. Bertha ist Garderobiere am Opernhaus und hat immer ein offenes Ohr für alle und jeden. Sie agiert eher vorsichtig und verhält sich ruhig. Aber das eher aus Vorsicht vor möglichen Konsequenzen. Ernestine ist Christians Schwester und im Opernhaus für die Requisiten zuständig. Auch sie träumt von einem besseren und unbekümmerten Leben. Werden sie alle ihr Glück finden?

Hinweis: Rezension enthält Spoiler

Ich war sehr gespannt auf die neue Reihe von Anne Stern, nachdem mich ihre Reihe über die Frauen vom Karlsplatz sehr begeistert hat. Die Idee, eine Geschichte in Dresden rund um ein Opernhaus, fand ich spannend und sehr vielversprechend.

Die erste Hälfte konnte mich noch begeistern. Dann war allerdings die Luft raus. Elise, die offensichtliche Hauptfigur, blieb in meinen Augen sehr blass und ihre Gedanken und Handlungen waren doch sehr widersprüchlich. Warum rebellierte sie nicht mehr, so wie ihre Schwester Barbara? Das hätte ich mir gewünscht und das war sehr schade. Über Ernestine und Bertha hätte ich gerne mehr gelesen und somit noch mehr über sie erfahren. Beide waren sehr authentisch und sympathisch und sie waren meine Lieblingsfiguren. Auch Christian bleibt eher blass. Zu der damaligen Zeit gab es unheimlich viele Schicksale, wie bspw das von der Primaballerina. Das war schon sehr schockierend und ich bin froh, dass sich diesbezüglich einiges getan hat.

Der Schreibstil von der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich hätte mir aber mehr Wendungen und Überraschungen gewünscht. Nach der Hälfte war fast die ganze Geschichte vorhersehbar und das ist auch der größte Kritikpunkt meinerseits. Sterns Erzählweise ist allerdings sehr authentisch, bunt und lebendig. Als Leserin hatte ich Dresden vor Augen. Der Blick hinter die Kulissen des Opernhauses war durchaus spannend, unterhaltsam und berührend. Das Cover und der Titel haben mich im Vorfeld eher abgeschreckt. Anfangs habe ich das Buch für ein Sachbuch gehalten.
  
Von mir gibt's für den Reihenauftakt gut gemeinte drei Punkte und trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung, weil mich die Erzählweise trotz allem begeistert hat.