Stimmungsvolles Bühnenbild, aber leider eher enttäuschende Handlung

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Die Leben der Menschen, die in der Dresdener Semperoper zusammentreffen, auf und hinter der Bühne, im Publikum, im Glanz der Lichter und im Dunkel der Gassen - das klang nach einer sehr stimmungsvollen, spannenden Geschichte für mich!
Die Erzählweise, die historische Stadtviertel und ihre Menschen zum Leben erweckt, kennt man von Anne Stern bereits, und so liest sich auch dieser Roman wieder sehr stimmungsvoll.
Leider war mir die Geschichte insgesamt etwas belanglos. Es wurden zwar viele interessante Figuren mit individuellen Wünschen, Zielen und Schwierigkeiten vorgestellt, auch die sozialen und politischen Konflikte, die sich aus einer Ständegesellschaft ergeben, wurden aufgebaut, sowie die Rolle von Frauen und Mädchen, die sich in den Konventionen einer männlich dominierten Welt bewegen müssen. Nachdem dies alles, inklusive der Liebesgeschichte, zwar etwas vorhersehbar war, aber doch eine gute Ausgangssituation für eine spannende Geschichte, ist allerdings dann nicht wirklich viel passiert. Die Handlung insgesamt wirkt etwas unfertig, etwas unvollständig, als würde noch ein weiterer Teil folgen?
Vielversprechender Beginn, sozusagen ein starkes Bühnenbild, aber die Aufführung war letztendlich eher unbefriedigend und daher etwas enttäuschend.