Zu Beginn ein starker Roman...

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lieschenliest Avatar

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Nachdem ich von der "Fräulein Gold"- Reihe total begeistert war und mich die Leseprobe zu diesem Roman ebenfalls überzeugt hat, fand ich den Roman insgesamt eher fad. Die Stimmung in Dresden zu Beginn des Buches rund um den Weihnachtsmarkt und die Semperoper waren gut dargestellt, ich hatte das Gefühl, ich befinde mich mitten in dem Trubel, die Figuren versprachen auch eine interessante Lektüre, aber dann beruhte der Großteil des Romans auf Elise Spielmann, die Tochter aus gutem Hause, jung und selbstbewusst, die kurz vor ihrer arrangierten Hochzeit steht. War mir Elise am Anfang noch sympathisch, empfand ich sie später als eher zickig und sehr berechnend, was zum Teil auch den damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten entsprang. Die historischen Ereignisse und der politisch und gesellschaftliche Umbruch, der quasi vor der Tür stand, waren sehr gut beschrieben. Nur leider waren diesbezüglich Nebenfiguren im Spiel, die gerne ausführlicher hätten beschrieben werden können. Das hätte die Unterschiede in der Gesellschaft noch einmal deutlicher hervorgebracht und den Nebenfiguren mehr Raum gegeben. So war es für mich ein Roman über eine junge Dame aus der oberen Gesellschaftsschicht, die sich mit den Zwängen schwer tut, aber trotzdem das Beste aus ihrer Situation versucht, herauszuholen. Ob es mich motiviert, den Folgeband zu lesen, kann ich mir grad schwer vorstellen.