Ein Kriminalist und eine Literaturdozentin – kann das gut gehen? Ja! Und ob!

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kleine hexe Avatar

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Das Coverbild passt zu Titel und Buchinhalt: Unter tiefen Sturmwolken erhebt sich ein schlichtes großes einstöckiges Gebäude zu dem ein Feldweg mit zwei Furchen nur führt.
In einer präzisen, atmosphärisch dichten Sprache geschrieben, verwendet die Autorin eindringliche Bilder die unter die Haut gehen, seien es düstere oder sonnendurchflutete Bilder: …“Es war Sommer und so, wie es sein sollte. Alles um mich herum stand in Blüte…“ (S. 279)
Aus Nürnberg im beschaulichen Frankenland nimmt Verena Hofer den Sommer über einen Job als Betreuerin für den Neffen einer reichen Dame an. Da die Bedingungen zu stimmen scheinen, hat sie keine Bedenken mit ihrer kleinen Nichte hinaus, ins flache Land in der Nähe von Berlin zu fahren. Jedoch entpuppt sich der Neffe als erwachsener Mann der nach einem schweren Unfall in Konvaleszenz ist und trotzdem wieder arbeiten möchte. Der Krimi ist sehr spannend und fast schon bühnengerecht geschrieben, man liest immer weiter, die halbe Nacht durch weil man so vieles wissen will: wird der Mörder erwischt, kommen sich Verena Hofer und Carl von Wuthenow, der Kriminalist näher als nah, gibt es wirklich solche Jobs wo die ‚Kinder dermaßen perfekt rundum versorgt werden, den ganzen Tag über? Fragen über Fragen. Und ja, der Mörder wird in letzter Sekunde gestellt. Und ja, auf Gut Wuthenow gibt es solch eine perfekte Kindertagesstätte, aber leider liegt es so weit von meiner Arbeitsstelle entfernt, dass ich meine Kinder da nie lassen werde. Aber die andere Frage, die mit dem Näherkommen, die schreit förmlich nach einer Fortsetzung. Wie wäre es, wenn Dr. Carl von Wuthenow vielleicht den nächsten Fall in Nürnberg löst? Auf der Kaiserburg gibt es viele lauschige Plätzchen, oder in den Gassen Nürnbergs? Muss ja nicht immer Berlin sein…