Im Havelland

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bavaria123 Avatar

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Natürlich fällt mein erster Blick bei einem Buch auf das Cover. Dieses hier gefällt mir, wobei ich durch den Namen der Autorin zunächst auf eine ganz andere Umgebung getippt hatte. Beim Lesen der Inhaltsangabe kam mir dann aber das Bild des Ribbeck-Schlosses im Havelland in den Sinn. Und tatsächlich finde ich Übereinstimmungen zu dem abgebildeten Haus auf dem Cover. Durch die dunklen Gewitterwolken wirkt es zudem sehr interessant.

Roxann Hill schreibt in einer sehr flüssig zu lesenden Art. Die Personen und Orte werden von ihr so gut beschrieben, dass man alles sehr gut vor sich sieht. Meist nutzt sie die "Ich"- Erzählform aus der Sicht der Verena Hofer - mit Ausnahme einiger Perspektivenwechsel. Das funktioniert in diesem Krimi auch ausgesprochen gut.

Die Story an sich ist schon im Ganzen glaubhaft. Was mich allerdings ein wenig stutzig gemacht hat ist die zu perfekt dargestellte Protagonistin Verena. Sie stellt immer die richtigen Fragen, hilft Carl ständig über jeden Blackout hinweg, erschrickt wenig bei Tatortbildern und ist auch bei der Obduktion vollkommen taff. Das kommt mir ein wenig zu überzogen daher. Dagegen fehlt mir bei Carl von Wuthenow ein näheres Eingehen auf die zeitweisen Störungen seines Kurzzeitgedächtnisses.
Auch von Verenas Nichte Amelie und deren Schicksal hätte ich durchaus gern etwas mehr erfahren.

Als Krimi ist das Buch durchschnittlich spannend. So ab der guten Hälfte kann man schon erahnen, wer der Täter ist. Die Geschichte wird gespickt mit der Gefühlswelt zwischen Verena und Carl, wenn auch oft nur angedeutet. Und über Amelie und ihre Bemerkungen habe ich durchaus auch ein wenig geschmunzelt.

Alles in allem würde ich sagen, dass es eine solide Unterhaltung geworden ist. Und wenn ich mir den Schluss genauer betrachte, würde ich sagen: Fortsetzung folgt!