Solider Krimi

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hundeliebhaberin Avatar

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Verena Hofer, Literaturprofessorin, nimmt ihr fünfjährige Nichte Amelie bei sich auf, nachdem dessen Mutter tödlich verunglückt. Aus Geldnot tritt sie die Stelle als Hausmädchen auf Gut Wuthenow an. Wie sich bei der Ankunft herausstellt, muss sie sich jedoch nicht um einen Jungen kümmern, sondern um Carl, einen attraktiven Profiler. Er hat im Zuge einer Schussverletzung sein Kurzzeitgedächtnis verloren, will dennoch als freier Berater für die Berliner Polizei arbeiten. Und Verena soll ihm dabei assistieren.

Der Fall erscheint vielversprechend: Ein junger, ausländischer Stricher wird geknebelt und mit tödlichen Stichwunden gefunden. Zunächst steht die rechte Szene im Verdacht, der sich Carl und Verena nähern.
Im Laufe des Buches tritt jedoch der Fall für mein Gespür in den Hintergrund und die Beziehung zwischen Carl und Verena gewinnt an Präsenz. Die Autorin hat mit der taffen Frau und dem schroffen Profiler ein nettes Duo geschaffen, die für eine unterhaltsame Atmosphäre sorgen. Trotzdem habe ich mehr Spannung erwartet, was die Ermittlung angeht.
Hinzu kommen kleine Widersprüche in Verenas Verhalten, die nicht authentisch wirken. Zum einen ist sie die unsichere und verängstigte Lieraturkennerin und dann mutiert sie plötzlich zur fähigen Ermittlerin, die den Fall durchschaut.
Wer auf die Hinweise achtet, kann sich früh denken, wer der Mörder ist.
All das finde ich gar nicht schlimm. Es handelt sich hier um einen Kriminalroman, bei dem es auf jeden Fall um die Ermittlung geht, das Privatleben des Ermittlerduos jedoch auch von Bedeutung ist.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm. Er nimmt den Leser mit durch die Zeit auf Gut Wuthenow und die aufregenden Ermittlungen in Berlin.
Das Ende kommt ziemlich abrupt und lässt eventuell auf einen zweiten Teil hoffen...