Das Ende aller Hoffnung

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murksy Avatar

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Nicht in den amerikanischen Hinterwäldern oder Sümpfen, auch nicht in einer abgelegenen Region weit im Osten, sondern ausgerechnet im Rheinland endet alle Hoffnung und regiert die Trostlosigkeit. Arbeitslosigkeit und Armut treibt die Menschen dort zu einem Leben jenseits des Gesetzes. Ein schmieriger Tankstellenwärter, der seine Freundin und deren Tochter unterdrückt, will das große Geld. Also versucht er im Drogenmilieu Fuss zu fassen. Doch damit begibt er sich auf gefährliches Terrain. Sein neuer Partner geht über Leichen und sieht in dem neuen Mann nur einen weiteren Spielball in seiner eigenen brutalen Welt. Der Tod eines Jungen ruft einen Ex-Söldner auf den Plan. Genauso desillusioniert und kaputt wie die Menschen, die er trifft, trägt er noch mehr Gewalt in die Gegend und löst eine Kettenreaktion aus, die ihrem unausweichlichen Ende zusteuert...
Trostlos, hart und ohne Humor wird hier eine düstere Welt beschrieben, die man so gerne ignoriert. Dass es aber solche Schicksale und solche Lebensläufe auch im wohlhabenden Deutschland gibt, will man nicht gerne wahrhaben. Der Autor beschreibt sehr authentisch eine Gesellschaft am Rande der zivilisierten Welt. Es herrscht der Stärke oder zumindest der, der am skrupellosesten seinen Willen durchsetzt. Gefangen in ihren Zwängen träumen die Menschen von der großen Zukunft, vegetieren aber nur hilflos ihrem bitteren Ende entgegen. Ein Buch, dass in seiner kalten Stringenz an so manchen amerikanischen Roman erinnert, der sich auch mit den Verlorenen beschäftigt. Dass dieses Skript auch in unsere Gesellschaft passt, beweist der Autor mit Gespür und Authentizität. Ein kleiner, feiner und schmutziger Abgesang an die Glücksritter des Niedergangs.