German Noir

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hybris Avatar

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Worum geht’s ?

„Ein Exsöldner, ein geplatzter Drogendeal und ein junges Mädchen: Altglück ist ein verlassenes Nest in der Nähe der belgischen Grenze, hier träumt es sich schlecht vom sozialen Aufstieg. Achim, der Tankstellenbesitzer, heuert bei der Lokalgröße Falco an und steigt gemeinsam mit seinem Knacki-Kumpel in den Drogenhandel ein. Seine letzte Chance auf ein gutes Leben, glaubt er — für sich, seine Geliebte und deren Tochter Marie. Doch ein Mann droht alles kaputtzumachen: Richard Dunkel, Exsöldner. Um über die Runden zu kommen, arbeitet er als Security für eine Chemiefirma. Eines Nachts stößt er dort auf Achims Drogenversteck. Er setzt Falco und Achim mächtig unter Druck — und bringt so, ohne es zu wollen, Marie in tödliche Gefahr.“

„Dunkels Gesetz“ hat mir gut gefallen, gerne würde ich mehr in diesem Stil lesen. Tankstellenbesitzer Achim will das große Geld machen, „Breaking Bad“ aus den USA ist ein Dreck dagegen. 😉
Der Stil des Autors passt gut zum Inhalt und spiegelt die Tristesse und das sozial schwache Milieu gut wider. Kurz, knapp, Schnauze.
Auch der Erzählansatz des Autors ist sicher nicht der Schlechteste: Auch in der Industrienation Deutschland gibt es Leute, die von der Politik teils resignativ – zynisch als die „Abgehängten“ bezeichnet werden.
Knackis, Kriminelle, Exsöldner – Der Autor zeichnet ein düsteres Bild von der deutschen Provinz. Nix mit Hauptstadt – Grandezza und Prenzlberg – Hipstertum. Vielmehr Schattenwirtschaft und Kriminalität, Survival of the fittest?!
Über den Handlungsverlauf will ich gar nichts verraten, um etwaige Leser nicht zu verprellen - nur soviel : Mir hat der Krimi gut gefallen, ich wurde gut unterhalten. Nur war er kürzer als gedacht. Dafür einen Stern Abzug. Trotzdem eine Leseempfehlung für Krimifans. Es müssen nicht immer amerikanische oder skandinavische Krimis sein:
Good Old Germany hat auch Erzähltalente. Man muß sie nur entdecken.