Kein Glück in Altglück

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
annabelle Avatar

Von

Wer in Altglück lebt, einem kleinen Ort im Rheinland, unweit der belgischen Grenze, hat von seinem Leben nicht mehr viel Glück zu erwarten.
Nach dem Ende des Bergbaus herrschen hier Arbeitslosigkeit und Depression. Für die jungen Leute gibt es kaum Perspektiven. So ist es kein Wunder, dass manche vom rechten Weg abkommen und kriminell werden.
Da es auf dem stillgelegten Bergbaugelände immer wieder zu Zwischenfällen kommt und ein Junge in einem der Stollen zu Tode kam, heuert die Chemiefirma, die das Gelände aufgekauft hat, einen Exsöldner als Security an. Richard Dunkel, der nach zahlreichen traumatisierenden Auslandseinsätzen nicht mehr in ein normales Leben zurückgefunden hat, übernimmt diesen Job. Für ihn ist der Tod des Jungen kein Unfall, vielmehr sieht er hier einen Zusammenhang mit dem Fund eines Drogenverstecks. Der Junge war den Dealern in die Quere gekommen und wurde beseitigt. Im Mittelpunkt dieser Rauchgifthändler steht der Tankstellenbesitzer Achim, der noch immer vom großen Geld und einem besseren Leben träumt. Dafür biedert er sich bei Falco, dem örtlichen Bordellbesitzer an. Auch vor brutalem Mord schreckt er nicht zurück, auch nicht vor Gewalt an seiner Lebensgefährtin. Deren Tochter Marie ist längst in den Fokus von Falco geraten…
Sven Heucherts Debütroman „Dunkels Gesetz“ kommt durchaus spannend daher, sein Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Figuren sind authentisch gezeichnet, die Geschichte fängt die Tristesse und Hoffnungslosigkeit der Menschen ein, die vom Leben nicht viel zu erwarten haben und das auch wissen. Manches Geheimnis wird nicht gelüftet: wer ist die Frau in dem alten Forsthaus? Nur eine kräuterkundige Alkoholikerin? Der Unfall am Ende der Geschichte - handelt es sich um die Eltern des getöteten Jungen, die absichtlich an dieser Stelle in die Tiefe gerast sind.

Alles in Allem empfehle ich den Roman weiter. Ich hätte dem Buch gern fünf Sterne gegeben – ziehe allerdings einen Stern wegen der groben Tierszenen ab.
Das war too much – das hat mich an diesem Buch als einziges gestört.